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Warnungen vor Softwarepiraterie sorgen für mehr Piraterie – jedenfalls bei Männern

Anti-Softwarepiraterie-Warnungen haben offenbar ganz unterschiedliche Auswirkungen – je nachdem, ob ein Mann oder eine Frau sieht sieht. Das hat eine Studie gezeigt.

Von Hannah Klaiber
2 Min.
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Softwarepiraten werden von abschreckend gedachten Anzeigen sogar noch motiviert – zumindest, wenn sie männlich sind. (Symbolfoto: Tero Vesalainen/Shutterstock)

Cybercrime-Expert:innen an der University of Portsmouth haben eine groß angelegte Studie zur Wirkung von Anti-Piraterie-Anzeigen durchgeführt. Das Ergebnis zeigt nicht nur, dass Männer und Frauen ganz unterschiedlich auf die abschreckend gedachten Inhalte reagieren – je nach Geschlecht und Voreinstellung kann die intendierte Wirkung sogar ins Gegenteil umschlagen.

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Anti-Piraterie-Anzeigen: Bereitschaft für illegales Verhalten steigt bei Männern

Die Forschenden konfrontierten in ihrer Untersuchung 962 Erwachsene mit unterschiedlichen Anti-Softwarepiraterie-Anzeigen. Die binärgeschlechtliche Proband:innengruppe enthielt mehr Frauen als Männer, da vorausgegangene Untersuchungen gezeigt hatten, dass Männer eher von illegalen Möglichkeiten wie unerlaubtem Torrenting, Streaming und File-Sharing Gebrauch machten. Die Zahl männlicher Softwarepiraten wäre bei gleich großen Gruppen daher wahrscheinlich überrepräsentiert gewesen.

Nach der Konfrontation mit unterschiedlichen Anzeigen etwa von der britischen Initiative Crimestoppers wurden Verhaltens­änderungen der Proband:innen evaluiert. Dabei kamen die Forscher:innen zu dem Schluss, dass die Bereitschaft für Softwarepiraterie bei Frauen nach den Warnbotschaften um 52 Prozent sank.

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Bei der männlichen Gruppe führten die Anzeigen hingegen zum absoluten Gegenteil: Die Bereitschaft für illegale Beschaffung von Software und Inhalten stieg um 18 Prozent.

Psychologische Reaktanz: Männer sind mehr an Freiräume gewöhnt

Die Autor:innen der Studie erklären dieses Verhalten mit dem Phänomen der Theorie der psychologischen Reaktanz. Hierbei drängt es unter bestimmten Voraussetzungen Individuen dazu, eingeengte Freiheits­spielräume wiederherstellen zu wollen. Die Voraussetzungen dafür sind unter anderem, die Vorstellung von Freiheits­spielräumen zu besitzen und ihnen eine bestimmte Wichtigkeit beizumessen.

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Wie die Ergebnisse vermuten lassen, sind Männer in unserer Gesellschaft eher daran gewöhnt, Freiräume zu besitzen und sich diese nicht wegnehmen zu lassen, während Frauen eher die Einschränkungen ihrer Freiheiten gewohnt sind, weshalb sie nicht mit Trotz reagieren.

Anti-Piraterie-Warnungen müssen richtig konzipiert werden

In der Studie wurden neben den abschreckend gedachten Anzeigen auch erzieherische wie die Getitright-Kampagne getestet, die eher an das Gewissen der Proband:innen appellierten. Die Inhalte konzentrierten sich stärker auf die schädlichen Auswirkungen von illegalem Streaming auf Kreative und Wirtschaft.

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Diese Kampagnen zeigten bei beiden Geschlechtern gar keinen Effekt. Wobei erwähnt werden muss, dass sie im Gegensatz zu den abschreckenden Anzeigen auch keine verstärkende Wirkung verursachten.

Die Autor:innen der Studie erklären, dass Anti-Piraterie-Warnungen wohlüberlegt konzipiert werden müssten, um nicht das genaue Gegenteil ihrer eigentlichen Intention hervorzurufen.

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