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Warum das James-Webb-Teleskop nach Brokkoli-Geruch suchen könnte

Forschende der kalifornischen Riverside-Universität schlagen einen neuen Biomarker vor, dessen Anwesenheit für außerirdisches Leben sprechen würde – den Geruch von Brokkoli.

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Das James-Webb-Teleskop. (Bild: Dima Zel / Shutterstock)

Genau genommen geht es den Forschenden nicht konkret um den Geruch von Brokkoli, sondern das methylierte Gas, das dem Geruch zugrunde liegt. Eine neue Studie unter Leitung der Planetenforscherin Michaela Leung von der Riverside-Universität im US-Bundesstaat Kalifornien stellt fest, dass es höchst unwahrscheinlich ist, dass solche Gase von etwas ausgestoßen werden, das nicht lebendig ist.

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Methylierte Gase als Biomarker

Die Methylierung ist ein Prozess, den Brokkoli, Algen und viele andere Pflanzen und Mikroben auf der Erde verwenden, um Giftstoffe zu beseitigen, indem sie sie in Gase umwandeln.

„Methylierung ist auf der Erde so weit verbreitet, dass wir davon ausgehen, dass Leben auch anderswo diese Funktion ausübt“, so Leung in einer Erklärung. „Die meisten Zellen haben Mechanismen, um schädliche Substanzen auszuscheiden. […] Es gibt nur wenige Möglichkeiten, dieses Gas mit nicht biologischen Mitteln zu erzeugen, daher ist es eher ein Hinweis auf Leben, wenn man es findet.“

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Methylierte Gase zeigen sich im mittleren Infrarot. Dieses Spektrum kann das NIRSpec-Instrument des James Webb Space Telescope (JWST) abtasten. So könnte das JWST aus um Planeten schwebenden atmosphärischen Gaspartikeln auf eventuell dort vorhandenes Leben schließen lassen.

Zwar könnten methylierte Gase auch bei Vulkanausbrüchen entstehen. Klar ist indes, dass lebende Organismen die produktivsten Produzenten solcher Gase sind. In der Unterscheidung zeigt sich überdies, dass einige Gase stärker auf organischen Ursprung hinweisen als andere.

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JWST kann solche Gase „sehen“

Methan stammt zwar oft aus biologischen Quellen, kann aber auch ein Nebenprodukt abiotischer Reaktionen sein. Methylbromid andererseits ist ein Gas, das nur sehr kurz in der Atmosphäre verweilt. Wird es erkannt, muss es kurz zuvor von etwas freigesetzt worden sein – wahrscheinlich von etwas Lebendem.

Es lohnt sich also offenbar, mit dem JWST und anderen spezialisierten Teleskopen nach Spuren dieser Gase zu suchen. Die Erfolgsaussichten einzuschätzen, führt indes wieder auf den Pfad der Spekulation.

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Klar ist also nur, dass wenn wir Spuren von methylierten Gasen in einer entfernten Atmosphäre finden, dahinter eine Lebensform stecken könnte. Die Forschungsergebnisse des Teams um Dr. Leung wurden im Astrophysical Journal veröffentlicht.

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