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Alexa hört mit: Was dein smartes Zuhause wirklich über dich weiß

Ein Journalist hat bei Amazon seine kompletten Alexa-Daten angefordert. Was er fand, ist das intime Protokoll eines Familienlebens.

Von Hannah Klaiber
2 Min.
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Müssen wir länger auf die smarte Alexa von Amazon warten? (Bild: Shutterstock/Charles Brutlag)

Die Geschichte beginnt mit einer simplen Anfrage, wie sie jede:r Nutzer:in stellen kann. Der Journalist Jeremy Ettinghausen wollte von Amazon wissen, was dessen Sprachassistentin Alexa über ihn und seine Familie in neun Jahren gesammelt hat. Die Antwort kam in Form von Gigabytes an Daten, deren Analyse ein Bild zeichnet, das weit über simple Timer-Einstellungen und Musikanfragen hinausgeht.

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Wie der britische Guardian berichtet, enthielten die Transkripte tausende Fragen seiner Familie. Darunter waren zutiefst persönliche Anfragen seiner jungen Tochter aus ihrem Kinderzimmer heraus – zu Sexualität, Einsamkeit und Einschlafproblemen. Alexa wurde so, wie Ettinghausen schreibt, zur Ersatz-Therapeutin, zur Streitschlichterin und zum Elternteil auf Abruf, wenn die echten Eltern gerade nicht im Raum waren.

Amazons Alexa-Fundus: Ein Datenschatz, von Menschen ausgewertet

Diese Beobachtungen sind kein Einzelfall, sondern System. Sprachassistenten sind tief in unserem Alltag verankert und werden zu zentralen Datenschnittstellen. Institutionen wie die Verbraucherzentralen und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mit Sitz in Bonn warnen seit Langem vor den Risiken.

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Die Expert:innen der Stiftung Warentest kritisieren regelmäßig, dass auch bei aktivierter Verschwiegenheit unklar bleibt, welche Daten genau an die Server der Hersteller fließen. In einem Test urteilten sie: „Bei eingeschaltetem Mikrofon übermittelten sie auch Daten an die Server ihrer Hersteller. Welche Daten das sind, bleibt weitgehend im Dunklen.“ Zudem ist seit Jahren bekannt und durch diverse Berichte belegt, dass Amazon zur „Verbesserung des Dienstes“ einen Teil der Aufnahmen durch Mitarbeiter:innen manuell auswerten lässt.

Alexa Plus: Die Zukunft ist gesprächiger – und kostet extra

Nutzer:innen sind dem nicht hilflos ausgeliefert. Amazon erlaubt in den Datenschutzeinstellungen, der Verwendung von Aufnahmen zu widersprechen. Zudem lassen sich die Daten per Sprachbefehl löschen: „Alexa, lösche alles, was ich je gesagt habe“ entfernt den kompletten Verlauf.

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Doch die Entwicklung schreitet rasant voran. Für 2025 hat Amazon eine runderneuerte Version seiner Assistentin angekündigt. Diese „Alexa Plus“ getaufte Version wird durch generative KI angetrieben und soll komplexe, kontextbezogene Gespräche führen können. Sie wird zur proaktiven Assistentin, die Gewohnheiten lernt und mitdenkt.

Dieser Qualitätssprung hat seinen Preis. Berichten zufolge wird Amazon für die volle Funktionalität künftig eine monatliche Gebühr verlangen, entweder als Teil von Prime, wahrscheinlicher aber rein als separates Abonnement. Zum Start soll der Dienst für Prime-Abonnent:innen zunächst kostenlos bleiben.

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Damit wandelt sich Alexa vom reinen Vehikel für den Hardware-Verkauf zu einem eigenständigen Premium-Dienst – ein Dienst, dessen Wert auf den Daten von Millionen von Nutzer:innen aufgebaut wurde. Ob und wann das Abo-Modell in Deutschland startet, ist noch offen, die Einführung gilt aber als ausgemacht.

Wer die volle KI-Power tatsächlich nutzen will, wird über kurz oder lang wohl neue, kompatible Echo-Geräte benötigen. Der Vorabzugang, den Amazon Kund:innen in den USA anbietet, erfordert einen aktuelle Echo-Show.

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