Wasserstoff statt Diesel: Microsoft testet Brennstoffzellen für die Notstromversorgung

In einem Test hat Microsoft eine Server-Reihe über 48 Stunden mit Wasserstoffbrennzellen angetrieben. Das hat der Konzern in einem Blogbeitrag mitgeteilt. Langfristig könnten die Brennzellen die bislang noch dieselgetriebenen Notstromaggregate in den Rechenzentren des Konzerns ersetzen. Das soll Microsoft dabei helfen, dass im Januar angekündigte Ziel zu erreichen, bis spätestens 2030 CO2-negativ zu werden.
Die Dieselgeneratoren machen laut Microsoft allerdings weniger als ein Prozent der Gesamtemissionen des Unternehmens aus. „Wir nehmen sie einmal im Monat in Betrieb, um sicherzustellen, dass sie laufen, und führen einmal im Jahr einen Belastungstest durch, um sicherzustellen, dass wir die Last korrekt auf sie übertragen können, aber im Durchschnitt überbrücken sie weniger als einmal im Jahr einen Stromausfall“, erklärt Microsofts Infrastrukturexperte Mark Monroe.
Microsoft setzt auch Akkus ein, um die 30 Sekunden zwischen Stromausfall und Start der Dieselgeneratoren zu überbrücken. Für längere Zeiträume sind Akkus allerdings nicht mehr sonderlich effektiv. Daher habe man bei Microsoft begonnen, sich mit Wasserstoffzellen zu beschäftigen. „Eine Automobil-Brennstoffzelle hat dieselbe Reaktionszeit wie ein Dieselgenerator. Sie kann sich schnell einschalten. Sie kann innerhalb von Sekunden für Volllast bereit sein. Man kann sie auf den Boden stellen, abschalten und im Leerlauf laufen lassen“, so Monroe.
Nach Angaben von Microsoft sind die zu erwartenden Kosten für ein wasserstoffgetriebenes Notstromsystem für ein Rechenzentrum in den letzten zwei Jahren um 75 Prozent gesunken. „Wenn der Trend anhält, könnten in ein oder zwei Jahren die Kapitalkosten von Brennstoffzellengeneratoren preislich mit denen von Dieselgeneratoren konkurrenzfähig sein“, heißt es in dem Blogbeitrag von Microsoft.
Microsoft denkt auch darüber nach, Solarenergie mit Hilfe eines Elektrolyseurs in Wasserstoff umzuwandeln. In Zeiten mit einem hohen Strombedarf könnte der Konzern diese Energie dann wieder dem Stromnetz zuführen. Das würde nicht nur der Dekarbonisierung des Rechenzentrums, sondern des gesamten Stromnetzes dienen.
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