
Mit watchOS 7 bringt Apple eine Funktion, die seit Jahren immer wieder erhofft wurde, letztlich aber nie kam: Schlaftracking. Weitere Funktionn unterstreichen den Anspruch der Apple Watch als Gesundheitszentrum am Handgelenk.
Lange erwartet: Schlaftracking nativ
Endlich bringt Apple das Schlaftracking auf die Watch. Dabei analysiert die integrierte App nicht nur den Schlaf und die Schlafphasen des Nutzers. Vielmehr will Apple den Ansatz ganzheitlich verstanden wissen.

Apple integriert Schlaftracking endlich nativ in watchOS 7. (Screenshot: t3n)
So unterstützt die neue Schlaf-Funktionalität auch das Zubettgehen am Abend und das Aufwachen am Morgen. Um seinen Nutzer auf den bevorstehenden Schlaf einzustimmen, kann die Apple Watch verschiedene App-Shortcurts ausführen, um etwa den Modus „Nicht stören“ einzuschalten, das Display zu dimmen oder den Hintergrund des Lockscreen zu vereinfachen. Apple nennt diese Tool-Sammlung „Wind Down“.
Am Morgen begrüßt die Watch seinen Nutzer mit einem neuen Guten-Morgen-Screen, der eine Art Briefing für den kommenden Tag beinhaltet und etwa über den Fitnesszustand des Akkus informiert. Neue Wecksounds sollen das Aufwachen erleichtern.
Sollte die Batterie eine Stunde vor dem Schlafengehen zu schwach für die Nachtüberwachung sein, erinnert die Apple Watch den Nutzer je nach persönlichem Ladeverhalten daran, die Batterie vor dem Schlafengehen aufzuladen. Die Schlafdaten werden auf dem Gerät oder in der iCloud mit iCloud-Synchronisation verschlüsselt. Zudem werden sie in der Health-App aggregiert und können dort im Detail betrachtet werden.
Aktivitäten heißt jetzt Fitness
Die Aktivitäten-App, die unter anderem eure Trainings speichert, bekommt einen neuen Namen und heißt künftig „Fitness“. In der meistgenutzten App der Watch, der Trainings-App, bringt Apple neue Trainingsmodi, allen voran Tanzen. Dazu hat der Hersteller neue Algorithmen programmiert, die Arm-, Bein- und sonstige Körperbewegungen beim Tanzen in die Analyse einbeziehen.

Apple hat sich algorithmisch mit den Rhythmen befasst. (Screenshot: t3n)
Um auch den Kalorienverbrauch beim Tanzen korrekt zu erfassen, kombiniert die Apple Watch die Daten des Herzfrequenzsensors mit den Werten des Beschleunigungssensors und des Gyrosensors. Das soll den Herausforderungen bei der Messung verschiedener, für das Tanzen typischer Körper-Arm-Bewegungen Rechnung tragen. Das Tanz-Training hat Apple nach eigenen Angaben mit vier der beliebtesten Tanzstile für das Training validiert und getestet: Bollywood, Kardio-Tanz, Hip-Hop und Latin.
Ebenso halten Ansätze funktionalen Trainings Einzug in die Trainings-App. An Ende eines harten Trainings erlaubt die App nun das „Cooldown“. Dabei handelt es sich um eine geführte Erholungsphase, die geeignet ist, den Puls wieder auf ein normales Level zu bringen.
Automatische Erkennung fürs Händewaschen
Wo wir gerade bei Gesundheits-Features sind. watchOS 7 bringt eine Funktion, die Händewaschen automatisch erkennt und euch bei der richtigen Durchführung unterstützt. Dabei kümmert sich die Watch um die richtige Intensität und die korrekte Dauer.

watchOS 7 verbessert Navi-Features. (Bild: Apple)
Dazu nutzt die Apple Watch die Bewegungssensoren, das Mikrofon und maschinelles Lernen auf dem Gerät, um automatisch Händewasch-Bewegungen und -Geräusche zu erkennen. Einmal erkannt, startet sie einen 20-Sekunden-Timer und versucht, den Nutzer über die gesamte Dauer bei der Stange zu halten. Die Apple Watch kann auf Wunsch bei der Heimkehr ans Händewaschen erinnern.
Von iOS 14 übernimmt watchOS die neuen Fähigkeiten der Maps-App. So ist es künftig möglich, auch allein mit der Apple Watch und einem Fahrrad durch Städte zu navigieren, die bereits hinreichend kartografiert sind. Das betrifft momentan nur zwei Städte in Kalifornien und zwei in China. Die Vision besteht darin, eine kombinierte Fußgänger-, Radfahrer- und ÖPNV-Navigation zu bieten. Etwas, an dem auch etliche Player außerhalb des Apple Campus arbeiten.

watchOS 7 erlaubt komplexere Komplikationen. (Bild_ Apple)
Watchfaces werden frei konfigurierbar
Nicht zuletzt bringt Apple stärker konfigurierbare Watchfaces sowie eine Möglichkeit, diese leichter zu verteilen. Entwickler können Zifferblätter fähig für die Verwendung der sogenannten Rich Complications machen.
Darunter versteht Apple nicht mehr als das Integrieren vieler Komplikationen in ein Ziffernblatt. Zwar konnten auch bislang schon mehrere Komplikationen in ein Watchface eingebaut werden. Das beschränkte sich allerdings auf die Möglichkeiten, die der Ersteller des Ziffernblatts vorgesehen hatte und durfte eine Komplikation pro App nicht überschreiten.
Mit watchOS 7 haben Entwickler die Möglichkeit, mehr als eine Komplikation je App auf einem einzigen Zifferblatt anzubieten. Damit bekommt auch der Nutzer mehr Einfluss und soll sich so themenspezifische Ziffernblätter, etwa für bestimmte Sportarten oder Lebenssituationen, anlegen können.
Entwickler können mit SwiftUI grafische Komplikationen erstellen. Neue Entwicklerwerkzeuge wie Xcode Previews sollen das Programmieren vereinfachen. Zudem liefert Apple neue Komplikationen für native Funktionen, nämlich für Kamerafernbedienung, Schlaf und Kurzbefehle.
Watchfaces können künftig sehr einfach über Links auf Websites bereitgestellt werden. Apple hat dafür die Schaltfläche „Add Apple Watchface“ vorgesehen. Zudem können Nutzer Watchfaces untereinander, etwa über E-Mail oder die Nachrichten-App, teilen. Ebenso stehen sie über den App-Store zur Verfügung.

Watchfaces sind sehr leicht zu verteilen. (Bild: Apple)
Die neue Siri-Konversations-Funktion der neuen Übersetzungsapp unter iOS soll auf der Apple Watch voll funktionsfähig sein.
Verfügbarkeit
Die Entwickler Beta-Version von watchOS 7 ist ab sofort für Mitglieder des Apple-Developer-Program verfügbar. Erstmals wird es im nächsten Monat eine Public Beta-Version für watchOS-Nutzer geben.
watchOS 7 wird ab Herbst als kostenloses Software-Update für Apple Watch Series 3 bis 5 in Kombination mit einem iPhone 6s oder neuer unter iOS 14 oder neuer erhältlich sein.
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