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Möbel-Gigant gibt auf: Warum Wayfair den deutschen Markt verlässt

Der Online-Möbelanbieter Wayfair war einer der ersten, der in dem Segment auf dem deutschen Markt erfolgreich war. Doch jetzt zieht sich das Unternehmen vom deutschen Markt zurück und baut Stellen ab. Das bedeutet der Schritt für die Kund:innen.

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Wayfair verabschiedet sich vom deutschen Markt. (Foto: Jonathan Weiss / Shutterstock)

Schwache wirtschaftliche Bedingungen, geringe Markenbekanntheit und ein zu geringer Marktanteil in einem kostenintensiven Markt – das sind laut Wayfair-CEO Niraj Shah die wichtigsten Gründe dafür, dass Wayfair sich vom deutschen Markt verabschiedet. Wie das Unternehmen mitteilt, werde man ab sofort keine weiteren Bestellungen mehr für Deutschland und Österreich annehmen. Man bemühe sich darum, alle bereits vorhandenen Bestellungen noch abzuarbeiten.

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Kund:innen kommen aber weiterhin auf ihr Wayfair-Konto und können, wenn sie entsprechende Befürchtungen haben, wohl auch noch die bestehenden Bestellungen abbrechen oder Waren zurücksenden. Es besteht aber wohl keine Gefahr, dass Verbraucher:innen auf Kosten sitzen bleiben, da es dabei nicht um Zahlungsschwierigkeiten, sondern um eine geregelte Geschäftsaufgabe geht.

730 Entlassungen mit der Schließung verbunden

Das Unternehmen sieht vor allem die Märkte USA und Kanada als vielversprechender und hat in diesem Zusammenhang auch andere europäische Märkte aufgegeben, von einer „Investitionspriorisierung“ ist die Rede. „In unserer jüngsten Bewertung sind wir zu dem Schluss gekommen, dass das Erreichen eines marktführenden Wachstums in Deutschland nach wie vor ein langwieriges und kostspieliges Unterfangen ist, das zunehmend hinter den potenziellen Renditen zurückbleibt, die wir in anderen Bereichen sehen“, heißt es dazu in einer Mitteilung.

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In der Tat war der deutsche und österreichische Markt lediglich für einen niedrig einstelligen Prozentsatz am Gesamtumsatz verantwortlich und hatte insbesondere nach dem Online-Markteintritt, beziehungsweise der stärkeren Fokussierung von Ikea und Amazon auf das Onlinegeschäft stark zu kämpfen. Insbesondere die Verschmelzung des Online- und Offline-Geschäfts bei Ikea könnte dazu beigetragen haben, dass Wayfair im Hinblick auf Markenbekanntheit in den letzten Jahren immer weiter zurückfiel. Das heißt allerdings nicht, dass nicht auch fokussierte Onlineangebote in diesem Segment erfolgreich sein können, wie etwa die Lampenwelt oder die Holzconnection beweisen.

Das Unternehmen geht allerdings davon aus, dass die Abwicklung des deutschen Geschäfts gut 102 bis 111 Millionen US-Dollar kosten wird, rund 40 Prozent davon sind mitarbeiterbezogene Kosten wie Abfindungen, Sozialleistungen, Umzugs- und Übergangskosten.

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730 Mitarbeitende verlieren durch den Schritt ihre Jobs – das sind rund drei Prozent der gesamten Belegschaft weltweit. Rund die Hälfte hätte aber die Chance, so erklärt die Finanzchefin Kate Gulliver, an anderen Standorten, etwa in London oder Boston, weiterbeschäftigt zu werden – eine Alternative, die wohl für die wenigsten der Entlassenen infrage kommen dürfte. Es ist immerhin schon der vierte Stellenabbau in den vergangenen drei Jahren, wie Onlinehändler-News mitgezählt hat.

Das amerikanische Unternehmen Wayfair begann 2002 unter dem Namen CSN Stores mit dem Verkauf von Möbeln und war damals einer der Ersten, der diese schwierig zu behandelnde Warenkategorie an die Kund:innen brachte. Inzwischen bietet das Unternehmen darüber hinaus auch Lampen, Haushaltsartikel und Dekorationsaccessoires von insgesamt 11.000 Marken an.

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