Beim kontaktlosen Bezahlen müssen Verbraucher ihre Giro- oder Kreditkarte nicht in das Kartenterminal der Ladenkasse einstecken, sondern bloß nah dranhalten. Beim Wocheneinkauf im Supermarkt kommen Verbraucher allerdings schnell an das bisherige betragliche Limit von 25 Euro, ab dem die Bestätigung durch die Eingabe einer Pin erforderlich wird. Dieses Erfordernis indes entfernt das Wörtchen „kontaktlos“ wieder aus dem Bezahlvorgang.
Nun erhöhen die deutschen Banken das Limit für Zahlungen ohne Pin auf 50 Euro. So sollen Verbraucher weniger häufig gezwungen sein, die möglicherweise kontaminierten Tastenfelder der Zahlungsterminals berühren zu müssen.
Kontaktloses Bezahlen erfreut sich steigender Beliebtheit
Die deutschen Banken arbeiten schon länger daran, das kontaktlose Bezahlen per Girocard populärer zu machen. Es bedurfte indes einer hochansteckenden Krankheit, um die Verbraucher vom Konzept zu überzeugen. Inzwischen gilt das Bezahlen mit Bargeld oder das Einstecken von Karten in Lesegeräte vielen als zu gefährlich, weshalb sich das kontaktlose Zahlen sehr schnell verbreitet. Bei vielen Händlern wird zudem per Lautsprecherdurchsage um kontaktloses Bezahlen gebeten. Die deutschen Sparkassen hatten ebenfalls eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen.
Im Zentrum des Geschehens steht dabei die Girocard, die landläufig immer noch gern als EC-Karte bezeichnet wird und seit mindestens zwei Jahren schon in der Lage ist, kontaktlos verwendet zu werden. Rund 100 Millionen dieser Karten sind in Deutschland im Einsatz.
Wie das Handelsblatt erfahren hatte, hatten sich die deutschen Banken darauf verständigt, das Limit für Zahlungen ohne die Geheimzahl (Pin) von bisher 25 auf 50 Euro zu erhöhen. Ab dem 15. April können nun erste Kunden in Deutschland von diesem neuen Limit Gebrauch machen. Das bestätigt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken für die Regionen Hamburg, Kassel, Frankfurt und München. Flächendeckende Umsetzungen sollen unmittelbar folgen.
Grundlage und Begrenzer zugleich ist die EU-Richtlinie PSD2
Nach der EU-Zahlungsdiensterichtlinie PSD2, die unter anderem das kontaktlose Bezahlen reglementiert, dürfen Zahlungen bis zu fünfmal ohne Pin akzeptiert werden, wobei eine betragliche Obergrenze von maximal 150 Euro gilt.
Verpflichtend ist das allerdings nicht. Denkbar sind auch andere Stückelungen, die allerdings schlussendlich dazu führen, dass bereits nach zwei oder drei Bezahlvorgängen die Pin-Eingabe erzwungen werden würde.
Geschwindigkeit der Umstellung hängt auch von Händlern ab
Bevor das neue Limit für Girocards und Kreditkarten flächendeckend greift, kann noch etwas Zeit vergehen. An den Finanzhäusern sollen etwaige Verzögerungen indes nicht liegen.
Schon Mitte März 2020 hatten die Banken in Estland und den Niederlanden die entsprechenden Limits auf 50 Euro erhöht. In Großbritannien gelten äquivalente Limits ab dem ersten April.
Mastercard hat Limits europaweit erhöht
Das Kreditkartenunternehmen Mastercard hatte Ende März mitgeteilt, dass es in Deutschland und weiteren 28 Ländern Europas eine Limiterhöhung von 25 auf 50 Euro ermöglicht. Die muss allerdings durch die ausgebende Bank eingerichtet werden. Europaweit werden laut Mastercard aktuell schon 75 Prozent aller Transaktionen kontaktlos abgewickelt.
Passend dazu: Bargeld oder bargeldlos: Was ist billiger, was geht schneller?
Oder übers Handy zahlen (Google Play), dort gebt ihr den Pin auf eurem Handy Display ein.
Fast richtig, der PIN wird durch ein entsperrtes Gerät (Biometrie, …) ersetzt.
Aber ja, Google Pay ist da definitiv besser.
Bargeld ist Freiheit. Alles andere ist Orwell…….t3n ist leider sowieso auf dem falschen Trip.
Digitalisierung führt in einen Überwachungstaat! Kämpft jetzt.