Eigentlich wollte Google noch 2020 den User-Agent-String in seiner jetzigen Form aus dem Chrome-Browser verbannen. Dazu sollten die in der Zeichenkette enthaltenen Informationen zum Browser nach und nach unbrauchbar gemacht und stattdessen ein Alternativmodell etabliert werden, das einen besseren Schutz der Privatsphäre sicherstellen soll. Jetzt hat Chrome-Entwickler Yoav Weiss jedoch bekanntgegeben, dass die Änderung auf das kommende Jahr verschoben wird. Als Grund nennt Weiss die derzeit grassierende Coronapandemie. Durch die Verschiebung auf 2021 soll die Web-Entwickler-Gemeinschaft mehr Zeit bekommen, das Client Hints getaufte Alternativmodell eingehender zu studieren.
Der User-Agent-String enthält Angaben zum Browser und der genutzten Hardware. Diese Informationen können beispielsweise genutzt werden, um eine Website an die Fähigkeiten des Browsers anzupassen. Allerdings wird der User-Agent auch beim sogenannten Fingerprinting ausgelesen und hilft so dabei, Nutzerinnen und Nutzer im Web zu identifizieren, um ihnen beispielsweise zielgerichtete Werbung anzuzeigen. Um das zukünftig zu verhindern, soll Client Hints die Informationen nicht mehr mit jeder Website teilen. Stattdessen soll das System nur die Informationen herausgeben, die eine Website jeweils benötigt.
Chrome-Team will den User-Agent einfrieren
Da der Code vieler Websites die Herausgabe des User-Agent-Strings voraussetzt, will Google die Angabe allerdings nicht gänzlich streichen – zumindest nicht in absehbarer Zeit. Stattdessen will Google die darin enthaltenden Eingaben mit der Zeit unbrauchbar machen. Dazu soll in einem ersten Schritt die ausgespielte Versionsnummer eingefroren werden. Anschließend sollen dann irgendwann die Angaben zum Betriebssystem und zur Hardware durch möglichst generische Informationen ersetzt werden. Auf die Art wird sichergestellt, dass alter Code auch in Zukunft noch funktioniert.
Nach Angaben von Weiss wird der User-Agent zwar vorerst unverändert bleiben, Client Hints soll es jedoch ab Chrome 84 geben. Der geplante Veröffentlichungstermin der Browserversion ist der 14. Juli 2020. Mit dem Release erhalten Web-Entwickler dann die Möglichkeit, ausgiebig mit dem neuen Modell zu experimentieren, bevor es den klassischen User-Agent-String ersetzt.
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