Paketboom bei der Post: Onlineshopping beliebter denn je
Auch im zweiten Corona-Jahr verzeichnet die Deutsche Post einen Paketboom zur Weihnachtszeit – aber wohl keine Steigerung gegenüber 2020. Der Auftakt des Vorweihnachtsgeschäfts mit dem Wochenende um die Rabatttage Black Friday und Cyber Monday sei zwar deutlich stärker als im Vorjahr und auch stärker als allgemein erwartet gewesen, sagte Tobias Meyer, Vorstand der Post für das deutsche Briefe- und Paketgeschäft, der Rheinischen Post am Donnerstag. Aber: „Seitdem bewegen sich die Mengen etwa auf dem Niveau des Vorjahres, teils auch leicht darunter.“
Keine Steigerung gegenüber 2020
Es sei unwahrscheinlich, dass „die enormen Zahlen aus dem Vorjahr“ nochmals überboten würden, sagte Meyer. „Aber das Niveau ist gegenüber 2019 natürlich massiv höher.“ Im vierten Quartal 2020 hatten die gelben Paketboten fast 500 Millionen Sendungen ausgeliefert. Allein vom 14. bis zum 19. Dezember 2020 transportierte die Deutsche Post DHL 61,3 Millionen Pakete – so viele wie noch nie in einer Woche. Mit Blick auf Weihnachten 2021 hatte sich Meyer bereits im Oktober eher zurückhaltend gezeigt und keine Rekord-Prognose gewagt.
Die Pandemie hat Paketdienstleistern wie DHL oder Wettbewerbern wie Hermes und DPD einen kräftigen Schub beschert – die Menschen bestellen viel mehr Sendungen im Internet, entweder weil die stationären Geschäfte zwischenzeitlich geschlossen waren oder weil der Gang in die Innenstadt generell vermieden wird. Aktuell sorgt die 2G-Regel in vielen Geschäften für Einschränkungen. Im Trend lägen derzeit wieder Mode- und Sportartikel-Pakete, sagte Meyer. „Ebenso Apotheken und Drogerien, die schon während der gesamten Pandemie enorme Zuwächse im Online-Geschäft hatten.“
Onlineshopping bleibt ungebrochen beliebt
Das Einkaufen im Internet ist bei vielen Menschen in Deutschland beliebt wie eh und je. 80 Prozent der 16- bis 74-Jährigen haben in ihrem Leben schon Waren und Dienstleistungen online bestellt, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Das entspreche knapp 49 Millionen Menschen.
Den höchsten Anteil an Online-Käuferinnen und -Käufern gab es laut der Statistiker mit 91 Prozent bei den 25- bis 44-Jährigen, gefolgt von den 16- bis 24-Jährigen (87 Prozent). Mit steigendem Alter sinken die Zahlen: Bei den 45- bis 64-Jährigen lag der Anteil bei 78 Prozent und unter den 65- bis 74-Jährigen hat etwas mehr als die Hälfte (55 Prozent) schon einmal über das Internet eingekauft. Mit der Corona-Pandemie hat der Online-Handel einen Schub bekommen, viele stationäre Geschäfte mussten während der Lockdowns schließen.
Insgesamt erwarben die Menschen im ersten Quartal vor allem Kleidung, Schuhe, Accessoires und Sportartikel (50 Prozent) online, gefolgt von Filmen und Musik (31 Prozent) sowie Büchern und Zeitschriften inklusive Digitalprodukten (23 Prozent). Auch Lebensmittel, Getränke und Güter des täglichen Bedarfs (22 Prozent) sowie Möbel, Heimzubehör und Gartenartikel (19 Prozent) wurden häufig im Netz bestellt.
Die Corona-Beschränkungen im ersten Quartal hatten laut der Angaben Folgen für Online-Käufe: Nur 9 Prozent der Bevölkerung buchten Unterkünfte über das Internet und 6 Prozent Transportdienste wie Fahrkarten für Bus, Bahn oder Flugzeug. Auch Eintrittskarten für Sport- und Kulturveranstaltungen wurden selten im Netz gebucht. dpa