Weltraumteleskop Gaia spürt hunderte unbekannte Doppelasteroiden auf: Darum sind sie so spannend

Die Weltraumsonde Gaia befindet sich seit 2013 im Weltraum und hat die Wissenschaftler:innen gerade erst mit neuen Erkenntnissen überrascht. (Bild: Esa)
Die Weltraumsonde Gaia der Europäischen Weltraumorganisation hat wahrscheinlich über 350 neue Monde um Asteroiden entdeckt. Darauf deuten Daten der Esa hin, für die Gaia sowohl die Positionen wie auch die Bewegungen von 150.000 Asteroiden genau vermessen hat.
Die Anzahl der bereits bekannten Doppelasteroiden würde damit fast verdoppelt, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung. Gaia hat damit bewiesen, dass sie nicht nur Asteroiden mit bekannten Monden erforschen kann.
Gaia kann Doppelasteroiden auch aufspüren
Vielmehr ist die Weltraumsonde auch in der Lage, Anzeichen aufzuspüren, die auf die Existenz der winzigen Monde hinweisen. Dabei handelt es sich um ein spezielles Taumeln oder Wackeln der Asteroiden, welches durch den Sog des begleitenden Mondes herbeigeführt wird.
Laut Luana Liberato vom Observatoire de la Côte d’Azur in Frankreich, der Hauptautorin der Studie, sind Doppelasteroiden nur schwer zu entdecken. Das liege vor allem daran, dass sie meist sehr klein und weit von der Erde entfernt seien.
Doppelasteroiden sollen viele offene Fragen beantworten
„Obwohl wir davon ausgehen, dass knapp ein Sechstel aller Asteroiden einen Begleiter hat, haben wir bisher nur 500 der Millionen bekannten Asteroiden in Doppelsternsystemen gefunden“, sagte sie weiter. Die jüngsten Entdeckungen zeigten aber, dass viele Asteroidenmonde existierten, die nur darauf warteten, entdeckt zu werden.

Die Raumsonde Gaia hat hunderte Monde entdeckt, die potenziell um Asteroiden kreisen. (Bild: Esa)
Von der Erforschung von Asteroiden erhoffen sich Weltraumwissenschaftler:innen Erkenntnisse zur Entstehung und weiteren Entwicklung unseres Sonnensystems. Dabei gelten Doppelasteroiden als besonders interessant und aussagekräftig.
Doppelplaneten stehen weiter im Fokus der Forschung
Forschungen an ihnen sollen nicht nur erklären, wie verschiedene Körper im Weltall entstehen, sondern auch, wie sie miteinander in Beziehung treten und kollidieren. Aus diesem Grund will die Esa die Erforschung von Doppelplaneten auch weiter vorantreiben.
Noch 2024 soll die sogenannte Hera-Mission als Fortführung der Dart-Mission von Esa und Nasa starten. 2022 war die Sonde mit dem Mond Dimorphos des Asteroiden Didymos kollidiert, um die Wirkung des Aufpralls zu testen.