Das britische Verteidigungsunternehmen Qinetiq hat eine lasergesteuerte Drohne vorgestellt, die nicht von Drohnenabwehrsystemen gestoppt werden kann. Diese greifen in der Regel die Funksteuerungs- oder GPS-Systeme der Drohnen an und deaktivieren deren Steuerung durch den Piloten sowie die vorprogrammierten Missionen. Diese Maßnahmen soll die Drohne von Qinetiq, die im Rahmen des DSTL-Projekts für Luftkommando- und -kontrollsysteme vorgestellt wurde, allerdings aushebeln können.
Das als Weltpremiere gefeierte Flugobjekt verfügt über ein neues Zwei-Wege-System namens FSOC (Free Space Optical Communications), das die Funksteuerung für militärische Einsätze ergänzen oder gar ersetzen soll. Wenn ein möglicher Feind also über Blockier- oder Detektionsgeräte verfügt, die die Drohne im Normalfall ausschalten würden, könne diese problemlos weitergesteuert werden.
Sichtverbindung für Steuerung notwendig
Für die Verbindung zwischen Bodenstation und Drohne sei laut Qinetiq allerdings eine Sichtverbindung erforderlich, was die Anwendbarkeit des Systems erheblich einschränken könnte. Dafür sei die Ausrüstung am Boden sehr überschaubar und gut zu transportieren. Das System überspringe zudem nicht nur nahezu jeden Störsender, sondern mache es auch praktisch unmöglich, den Datenstrom abzufangen oder gar zu entdecken.
Bisher ist allerdings unklar, wie gut das System bei Rauch, Staub oder anderen Luftqualitätsproblemen funktioniert. Zudem lassen sich diese Drohnen immer noch leicht durch Netze oder präzise Geschosse aufhalten. Qinetiq sieht das FSOC-System dennoch als sinnvolle Option für den Ernstfall an. Ob und wann die lasergesteuerte Drohne tatsächlich zum Einsatz kommt, ist nicht bekannt. Zunächst sollen weitere Tests folgen.