Die wichtigsten SEO-Rankingfaktoren 2016: Google setzt auf KI
Searchmetrics liefert mit seinen Studien seit Jahren spannende Einblicke in die Welt der Suchmaschinenoptimierung. Auch in diesem Jahr ist das der Fall, allerdings befindet sich die SEO-Welt in einem großen Umbruch. Der Grund dafür ist in Googles Integration von Machine-Learning in die Suche. Googles Such-KI Rankbrain wurde zu Beginn nur für spezielle Suchanfragen verwendet. Im Juni 2016 hatte Google angekündigt, Rankbrain auf die komplette Suche auszuweiten.
Obwohl Rankbrain noch relativ jung ist, zählt der KI-Suchalgorithmus bereits jetzt zu den drei wichtigsten Rankingfaktoren. Inwiefern Rankbrain sich aber auf die Suche konkret auswirkt, ist unsicher. Klar scheint nur, dass der Algorithmus weit flexibler agiert als die klassischen Algorithmen. Searchmetrics beschreibt die Veränderung des Such-Algorithmus von träge und langsam hin zu einem höchstkomplexen „Organismus“, der sich stetig verändert.„Nichts ist mehr fix. Veränderungen erfolgen fließend.“
Die stetige Veränderung des Suchalgorithmus hat zudem damit zu tun, dass Google die großen Updates wie Penguin und Co. zum Bestandteil des Kernalgorithmus gemacht hat. Darüber hinaus werden die Daten neuerdings in Echtzeit und auf URL-Ebene erneuert, sodass nur noch Unterseiten, aber nicht mehr ganze Websites abgestraft werden können.
Rebooting SEO-Rankingfaktoren 2016: Ab 2017 erscheinen Branchen-Studien
Aufgrund der massiven Änderungen handelt es sich bei der 2016er Infografik von Searchmetrics um die letzte ihrer Art. Korrekt genommen betitelt das Unternehmen die aktuelle Übersicht mit „Rebooting Rankingfaktoren“, ab 2017 werden stattdessen Branchen-Studien durchgeführt.
Searchmetrics begründet diese Entscheidung damit, dass mit der großen Umstellung des Kernalgorithmus keine universell gültigen Rankingfaktoren für alle Bereiche mehr existieren würden. Die Ansprüche an Content seien aufgrund unterschiedlicher Nutzerintentionen zu verschieden.
Angesichts dessen kommt sicherlich die Frage auf: „Wenn alles noch undurchschaubarer ist – worauf muss ich dann bei der SEO achten?“
Auf die Frage lässt sich mehr denn je antworten, dass für Google Content und Qualität King und Queen sind. Laut Searchmetrics steht bei Google weiterhin relevanter Content hoch im Kurs, der sich nun aber noch stärker ausdifferenziert. Er ist an der jeweiligen Nutzerintention orientiert, die sich je nach Suchanfrage stark unterscheiden kann.
Relevanter Content zeichnet sich durch die Beantwortung von möglichst vielen Fragen und die Auseinandersetzung mit den wichtigsten Teilaspekten zu einem Thema aus; entsprechend holistisch und umfänglich sind solche Inhalte. Kurzum: Wie schon bei den Rankingfaktoren 2015 spielt die Erstellung holistischer Inhalte eine immens große Rolle.
Bei relevantem Content muss aber stets die Nutzer-Intention im Blick gehalten werden: Kurze Inhalte (Rezepte) und prägnante Informationshappen (das Wetter oder das Ergebnis eines bestimmten Fußballspiels) können genauso relevant sein wie umfangreiche Artikel.
Damit Inhalte aber gefunden werden können spielen weiterhin die technischen Grundvoraussetzungen eine entscheidende Rolle. Bei der Umsetzung gehören laut Searchmetrics die Seitenladezeit, Dateigrößen, HTTPS-Verschlüsselung (für Shops), die interne Verlinkung und die Seitenarchitektur sowie die Mobilfreundlichkeit zu den elementaren Faktoren.
Das sind aber nicht alle Punkte, auf die es zu achten gilt. In der Infografik findet ihr eine umfangreiche Übersicht der verschiedenen Facetten – angefangen von technischen Erfordernissen über Content und Social Signals bis hin zur Relevanz von Backlinks und der User-Experience.
Ein Klick auf den unten stehenden Ausschnitt öffnet die vollständige Infografik.
Die vollständige, lesenswerte Rankingfaktoren-Studie findet ihr bei Searchmetrics.
Die Studie sowie die Infografik basieren auf der Auswertung der drei Ergebnisseiten der 10.000 meistgesuchten Suchbegriffe via Google. Auf Basis von Korrelationen wurden die wichtigsten Rankingfaktoren ermittelt.
Verstehe ich die Grafik richtig, dass .com TLDs grundsätzlich besser ranken oder eine höhere Gewichtung haben als .de TLDS oder andere länderspezifische TLDs?
Dass .com TLDs grundsätzlich eine höhere Gewichtung haben als .de TLDS ist schwer zu glauben. Entweder war Searchmetrics hier ungenau oder google macht seinen Job an dieser Stelle nicht gut. Schwer aufzulösen.
Gibt es dazu eine Auflösung, wie die bessere Performance von .com TLDs entsteht?
Absolut richtig, Content ist Rankingfaktor #1. Und weil das so ein wichtiges und aktuelles Thema ist, gibt es dazu am Februar 2017 unser Buch „Der Content-Faktor“: http://contentfaktor.de
Steven Broschart
Interessant, dabei hieß es Ende letzten Jahres doch noch, dass Google keine Wertung der TLD vornimmt, respektive die Annahme der Redakteure, dass länderspezifische TLDs im Zweifelsfall gar eine höhere Gewichtung erhalten. Siehe: https://t3n.de/news/geotargeting-rankings-ziel-land-1441699/
Zu aller erst muss man ganz klar sagen, dass in der Grafik allgemeine Ranking-Faktoren behandelt werden. Allgemein bedeutet global und nicht national, nicht regional und nicht lokal, womit sich die meisten hier mitlesenden User beschäftigen werden. @David Karich die de. TLD eigenet sich garantiert besser, um Deutschland als Zielmarkt anzusprechen.
Die Behauptung Google würde Nutzersignale aus Google Analytics nutzen empfinde ich als gewagt, schließlich wird dem in Google Webmaster Hangouts immer wieder widersprochen.
In aktuellen Projekten sehe ich, dass vor allem die technische Optimierung von Webseiten und Inhalten zu starken Verbesserungen führt und guter Content ohne technische Optimierung kaum rankt.
Wir hatten t3n die Grafik vorab geschickt, in der sich noch ein Fehler eingeschlichen hatte (Die Korrelation für TLD = .com war zu hoch). Dieser ist nun hier korrigiert (im Whitepaper wurde die korrekte Version veröffentlicht). Sorry.
Generell lassen sich auf Datenlage hinsichtlich einer eventuellen Gewichtung von TLDs als direkter Ranking-Faktor keine Nachweise finden.
Bei mittlerweile über 300 SEO-Faktoren und individuellen Ranking-Faktoren bzw. SERPs ist kaum noch ein allgemeines Heilmittel feststellbar…. Das mag gut oder auch schlecht sein für das „SEO im Jahre 2017“, insgesamt dürfte es die Arbeit aber erschweren. Oder aber erleichtern, sofern man sich auf natürliche Faktoren beschränkt, wofür sich einige SEO Experten bereits seit Jahren aussprechen.