Wildberries, das russische Amazon, expandiert nach Europa
Die Gründerin von Wildberries, Tatyana Bakalchuk, betreibt in Russland den größten Onlineshop des Landes. Der Generalist hat laut Forbes 2018 1,6 Milliarden Euro Umsatz gemacht und Gründerin Bakalchuk ist erst die zweite Frau, die es in die russische Forbes-Milliardärs-Liste geschafft hat. Wildberries verkauft ein breites Sortiment von Kleidung über Elektronik, zwei Millionen Besucher pro Tag sollen im Durchschnitt täglich 400.000 Bestellungen tätigen. Jetzt will Wildberries nach Europa expandieren, wie die österreichische Tageszeitung Der Standard berichtet.
Wildberries eröffnet Logistikzentrum in der Slowakei
Laut dem russischen Industrieminister Denis Manturow soll der Onlinehändler für rund 200 Millionen Euro ein Logistikzentrum in der Slowakei errichten; das Unternehmen hat die Pläne gegenüber dem Standard bestätigt.
Aus der Slowakei sollen Sendungen nach ganz Europa versandt werden. Bisher verkauft Wildberries in Russland, Weißrussland, Kasachstan, Kirgisistan und Armenien. Ursprünglich war die Expansion nur nach Polen geplant, ein Angebot der slowakischen Handelskammer hat das Unternehmen dann zum Umdisponieren bewegt.
Rund eineinhalb Jahre wird der Bau dauern, doch das Unternehmen will trotzdem noch in diesem Jahr mit dem Verkauf beginnen. Von einer Internationalisierung ist bisher noch nicht viel zu sehen – die Website ist komplett in russischer Sprache gehalten. Ohne weitere Sprachauswahlmöglichkeiten.
Wildberries Europa: Innerhalb von 5 Jahren 3 Milliarden Euro Umsatz geplant
Bakalchuk hat ehrgeizige Pläne verkündet: Allein über das neue Logistikzentrum sollen in den nächsten fünf Jahren Umsätze von mehr als drei Milliarden Euro bewegt werden.
Mit privaten Bestellungen bei Otto hat vor 15 Jahren für die Unternehmerin alles begonnen, jetzt betritt das Unternehmen das Terrain des einstigen Lieferanten. Über welche Länder Wildberries zuerst in den Markt eintreten wird, ist aktuell noch nicht bekannt. Den Äußerungen der Unternehmerin gegenüber dem Standard zufolge ist für die Expansion keine Begrenzung auf Osteuropa geplant.
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