Um Nutzern zu helfen, sich endgültig und komplett vom zum Ende des Jahres abgekündigten Flashplayer zu befreien, bringt Microsoft ein dediziertes Update mit dem Titel „Update für die Entfernung von Adobe Flash Player für Windows (KB4577586)“. Diese spezielle Aktualisierung entfernt dabei nicht nur den obsoleten Player, sondern verhindert gleichzeitig eine erneute Installation.
Windows-Update entfernt Player rigoros
Diese Blockade gestaltet Microsoft besonders effektiv. Sie lässt sich nur durch das Zurücksetzen des Betriebssystems auf den Zeitpunkt vor der Installation des Updates umgehen – oder natürlich durch eine vollständige Neuinstallation eures Windows. Das Update befindet sich bereits in der Verteilung.
Allerdings wird es bis zum Ende des Jahres nur im Update-Katalog geführt. Nutzer des Windows-Server-Update-Service (WSUS) kommen erst Anfang Januar 2021 in den Genuss der Aktualisierung. Im Support-Dokument zur Aktualisierung weist der Hersteller darauf hin, dass etwaige Sicherheitsupdates des Flashplayers auch nach der Anwendung des Updates noch angeboten werden könnten.
Tod des Flashplayers seit 3 Jahren geplant
Im Juli 2017 hatte Adobe seinem Flash-Plugin ein Verfallsdatum gesetzt. Danach würde es noch bis Ende 2020 unterstützt werden. Nach dem 31. Dezember 2020 soll es dann keine Updates mehr geben.
Zuvor schon, nämlich im Jahr 2015, hatte Adobe angekündigt, das Plugin zu Grabe tragen zu wollen. Verhindert wurde ein früheres Ende durch viele große Seitenbetreiber, die in großem Umfang auf Flash-Inhalte gesetzt hatten. Die brauchten naheliegenderweise machbare Übergangsfristen, um ihre Inhalte auf Webstandards umzustellen.
Aufgrund vieler Sicherheitslücken war das Flash-Plugin zu einer regelrechten Gefahr für das Web und zu einem stetigen Quell unproduktiver Nachbesserungsarbeit seitens Adobe geworden. Kritik an Flash gab es schon seit den Nullerjahren. Apple hatte sich von Beginn an und stets standhaft geweigert, Flash auf seine mobilen Geräte zu lassen. Das hatte den Sterbeprozess des Plugins eingeläutet und sicherlich auch beschleunigt.
Es ist nicht zu erwarten, dass es am 31. Dezember 2020 zu Trauerkundgebungen wegen des dann endgültig obsoleten Flashplayers kommen wird.
Auch wenn nachvollziehbar ist, dass Flash durch html5 und weitere aktuellere Technologien ersetzt werden soll und sollte, halte ich das Vorgehen von MS in diesem Fall für kriminell. Nur der Besitzer eines Rechners hat zu entscheiden, welche Software auf dem System läuft. Dass MS hier massiv in die Entscheidungsgewalt und Selbstbestimmungsrechte des Users eingreift, gibt für mich nun den letzten Anstoß dafür, Windows als OS nicht mehr in Betracht zu ziehen. Das erfüllt für mich sogar den Straftatbestand einer Computersabotage. Ebenso wie erzwungene Updates.