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Kolumne

Windows im S Modus: „Für wen genau soll das eigentlich sein?“

Man kennt das: Die Mutter oder der Vater bekommen ein neues Gerät und es ist an den Kindern, es einzurichten. Unser Autor hat dabei den S Modus von Windows entdeckt. Und jetzt hat er einige Fragen.

3 Min.
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Nicht die Mutter unseres Autors, aber ein schönes Stockfoto. (Foto: Prostock-studio/Shutterstock)

Nun begab es sich also, dass meine Mutter einen neuen Rechner brauchte. Im Internet surfen, E-Mails schreiben, Dokumente erstellen – mehr sollte er gar nicht können. Die Basics also; das, was viele Menschen über 60 mit ihrem PC oder Mac so anstellen wollen.

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Daher entschied ich mich für einen Laptop mit Windows 11. Kein Macbook, zu teuer. Ich ging davon aus, dass das Einrichten zügig gehen würde: neuen Browser runterladen, ein Open-Office-Programm runterladen, das kostenlose Mail-Programm einrichten. Nur hatte Microsoft andere Pläne für mich und meine Mutter. Und so entsteht nun eine Kolumne über den S Modus und die Frage: Für wen soll der bitte sein?

Mehr Sicherheit? Super!

Aber zunächst zurück zum Anfang. Der S Modus. Laut Microsoft hat dieser Modus folgenden Nutzen:

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„Windows 11 im S Modus ist eine Version von Windows 11, die für Sicherheit und Leistung optimiert ist und eine vertraute Windows-Umgebung bietet. Zur Erhöhung der Sicherheit sind nur Apps aus dem Microsoft Store zulässig, und für sicheres Browsen ist Microsoft Edge erforderlich.“

Klingt ja erst mal gut. Besonders für Menschen, die sich mit Betriebssystemen nicht gut auskennen und so eventuell Gefahr laufen, sich schadhafte Programme herunterzuladen. Das Problem fängt aber schon hier an: Man muss überhaupt erst mal herausfinden, dass der neu gekaufte Laptop standardmäßig in diesem Modus startet.

Wie die meisten Menschen mit einem Windows-PC wollte ich zunächst den Browser ändern. Kein Edge, bitte. Ging aber nicht. Nachdem ich die Installationsdatei des neuen Browsers, in diesem Fall Google Chrome, heruntergeladen hatte, sagte mir der PC: „Die App, die Sie installieren möchten, ist keine von Microsoft geprüfte App“.

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Recht verwundert durch diese mir unbekannte Meldung klickte ich auf den Link darunter: „Meine Empfehlungseinstellungen für Apps ändern“. Der führte mich jedoch nicht, wie ich gehofft und auch erwartet hatte, zu einer einfachen Option, mit der ich aus dem Internet heruntergeladene Programme zulassen kann. Nein, stattdessen fand ich einfach nur eine lange Liste an Apps, die bereits auf dem Laptop installiert sind.

Keine Rede vom S Modus und wie man den deaktiviert. Hätte meine Mutter vor dem Bildschirm gesessen, wäre das wohl der Moment gewesen, in dem sie mich verzweifelt angerufen hätte.

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Wem, bitte, soll das helfen?

Eine Suche im Microsoft Store brachte Ernüchterung. Kein Chrome, kein Safari, kein Firefox – kein anderer brauchbarer Browser ist hier zu finden. Konkurrenzprodukte lässt Microsoft im S Modus nicht zu. Rein wegen der Sicherheit natürlich. Das Gleiche setzte sich fort bei Open Office: Libre Office kann im „freien Internet“ kostenlos bezogen werden. Im Microsoft Store kostet es knapp fünf Euro. Und Microsoft freut sich über die eingenommenen Gebühren. Rein wegen der Sicherheit natürlich.

Es dauerte seine Zeit und mehrere Google-Suchen, bis ich schließlich herausfand, dass diese Unmöglichkeit, ordentliche Programme auf den Laptop zu laden, in einem Begriff zusammengefasst wird: S Modus. Weitere Suchen waren nötig, um schließlich eine brauchbare Anleitung zu finden, wie man diesen Modus ausstellt.

Inzwischen hat meine Mutter einen brauchbaren Browser und ein kostenloses Schreibprogramm auf dem Laptop. Hätte sie den Rechner selbst einrichten müssen, wäre sie dem S Modus wohl nie entkommen. So geht es höchstwahrscheinlich vielen Menschen, die so für immer auf die Apps angewiesen sind, die im Microsoft Store bereitgestellt werden.

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Und so frage ich mich, für wen dieser Modus eigentlich sein soll. Wirklich für Menschen, die Gefahr laufen, sich schädliche Programme aus dem Internet zu laden? Sollte die Beschreibung des S Modus, dass er überhaupt aktiviert ist und welchen Nutzen er haben soll, dann nicht weniger kryptisch sein? Oder nutzt er vielleicht doch eher dem Unternehmen, möglichst viele User im eigenen Ökosystem zu halten – und da am besten auch gleich Geld zu lassen? Vielleicht sollte ich mal ein wenig googeln, um Antworten auf diese Fragen zu finden.

Software-Nostalgie: Kennt ihr diese Programme noch?

Software-Nostalgie: Kennt ihr diese Programme noch? Quelle: t3n

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Dein t3n-Team

FranB

„Vielleicht sollte ich mal ein wenig googeln, um Antworten auf diese Fragen zu finden.“

Im S-Modus? Nicht doch. Da wird bitte gebingt.

Antworten
Martin

Wenn ich das so lese, ist der S-Modus scheinbar dazu da, Benutzern vor Augen zu führen, dass ein mehr oder weniger wartungsfreies Chromebook für 200€ deutlich einfacher zu handhaben ist, wenn es nur ums Surfen, Schreiben, Drucken u. Mailen geht. Es kann sogar die altbekannten Android Messenger-Apps ausführen.

Datenschutz- u. Sicherheit sind relativ – sowohl bei Google- als auch bei Microsoft-Systemen.

Ansonsten habe ich es ehrlich gesagt auch schon bereut, meinen Eltern nicht schon vor 10 Jahren ein Ubuntu o.ä. nahegebracht zu haben.

Antworten
Chris

Ich kann den Artikel nicht verstehen. Die Beschreibung von MS war doch eindeutig: Nur Programme aus dem Appstore und nur Edge Browser. Sich dann zu wundern, warum man nicht irgendwas installieren kann wundert mich wiederum. Zum Edge Browser, ich weiß nicht, was an dem aktuellen das Problem ist und Spoiler „ Der neue Browser Microsoft Edge basiert auf Chrome“ Quelle: https://support.microsoft.com/de-de/microsoft-edge/herunterladen-der-neuen-auf-chrome-basierenden-version-von-microsoft-edge-0f4a3dd7-55df-60f5-739f-00010dba52cf

Aber das resultiert wahrscheinlich eher auf der allgemeinen „Microsoft=böse“ Meinung.
Das man im Store Geld für ein Programm zahlen muss, da stelle ich mal die Vermutung an, dass es vorher auf Sicherheit geprüft wurde und das wahrscheinlich bei jedem Versionsupdate passiert.
Aber wie gesagt, ist meine Vermutung.
Wozu der S Modus da ist, ja es geht um Sicherheit – sagt ja das „S“ schon. Es rauszufunden wie man das auszuschalten kann, hat mich ca. 10 Sekunden gekostet. Ist also auch keine Anekdote wert.
Ich dachte ich erfahre etwas sinnvolles in dem Artikel, vorgefunden habe ich den verzweifelten Versuch mal wieder MS Bashing zu betreiben. Schade!

Antworten
Vincent Vegas

Die Aussage ist doch, dass der S Modus bereits beim Kauf aktiviert war, nicht darauf hingewiesen wurde und auch keine einfache Option zum Deaktivieren genannt wurde. Das finde ich unverschämt und sollte eigentlich gar nicht erlaubt sein.
Was Leute gegen Edge haben, ist mir allerdings auch ein Rätsel. Ich nutze ihn parallel mit Chrome.

Antworten
Michael Denk

Chris Seifert Aussage zu dem traurigen Artikel muss ich mir leider anschließen, seitdem die KI’s auf dem Markt sind leiden alle Blogs an informativer Berichtshaltung

Antworten
ddddd

Safari auf einem Windows PC? Ich glaub, die letzte Version geht ins Jahr 2010 zurück. Was ist das für eine komische Aussage des Autors?

Ich selbst habe die Erfahrung mit meinen eigenen Eltern gemacht: Kauft einfach ein MacBook und ihr habt weniger Probleme. Ja, es ist teurer, aber fragt euch was euch die Zeit wert ist, die ihr sonst mit Supportfragen der Eltern usw. verbringt.

Und dann gibt es ja noch zig Linux Versionen, die man genauso einsetzen könnte. Ubunto, Mint…. Gibt viele Möglichkeiten. Windows ist einfach zu meiden, besonders weil man ja in letzter Vergangenheit einige suspekte Änderungen bei MS mitbekommt, die dann im OS landen.

Antworten
Smarty

man braucht kein S-Modus um seine Eltern in Sicherheit zu wiegen. es reicht sich selbst als Administrator einzurichten und die Eltern als family member/user anzulegen. damit sind sie auch aus der Ferne administrierbar über das kostenfreie Microsoft family safety tool.

Antworten

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