Während Windows 11 unbestreitbar sehr viel moderner und schlanker aussieht als Windows 10, zeigte sich schnell, dass das nicht nur Vorteile hat. Denn Microsoft schien zu glauben, dass die cleanere Optik Nutzende über funktionelle Einschränkungen hinwegsehen lassen würde. Das war – wie so oft im Hause Nadella – eine Fehleinschätzung.

So wurde schnell deutlich, dass die Taskleiste von Windows 11 einen großen Rückschritt in Sachen Benutzerfreundlichkeit bedeutete. Jetzt beginnt der Hersteller mit Verbesserungen. Vorerst nur für die „Insider“ genannten Beta-Nutzenden bringt Microsoft ein Feature zurück, für das sich offenbar viele schon Zusatz-Apps wie Elevenclock installiert hatten. Es handelt sich ganz profan um die Anzeige von Uhr und Datum in der Taskleiste auf sekundären oder noch mehr Monitoren.

Was uns am meisten fehlt, ist indes die Möglichkeit, Apps per Drag-and-drop auf die Taskleiste zu ziehen. Wann diese Möglichkeit zurückkehrt, steht allerdings noch in den Sternen.

Microsoft versucht, die Änderungen im Blogbeitrag zum Insider-Update 22509 als großen Wurf zu verkaufen, dabei handelt es sich um eine sehr kleine Anpassungsmöglichkeit, die die meisten Nutzenden nicht einmal interessieren dürfte. Künftig wird sich das Startmenü demnach so konfigurieren lassen, dass es mehr Pins aka App-Icons oder mehr Empfehlungen anzeigt. Auch für diesen Part gibt es Dritt-Apps, die bessere Anpassungsmöglichkeiten bieten.

Ebenso bleibt Microsoft bemüht, mehr Einstellungen der Systemsteuerung in die Haupt-Einstellungs-App zu integrieren. Dazu Amanda Langowski, Leiterin des Windows-Insider-Programms von Microsoft: „Wir haben die erweiterten Freigabeeinstellungen (wie Netzwerkerkennung, Datei- und Druckerfreigabe und Freigabe öffentlicher Ordner) auf eine neue Seite in der Einstellungen-App unter Erweiterte Netzwerkeinstellungen verschoben.“

Außerdem gibt es Verbesserungen im Bereich Drucker und Scanner. Einige Teile der Systemsteuerung leiten Windows 11-Benutzer nun zur neuen App „Einstellungen“ weiter, die offenbar auf lange Sicht die neue Konfigurationszentrale werden soll.

Wann die Funktionen aus dem neuen Insider-Build es in die breite Masse schaffen, ist völlig unklar. Schon die Beta-Nutzenden werden teils Wochen auf den Rollout der jetzt angekündigten Features warten müssen. Die wahrscheinlichste Schätzung dürfte das kommende Frühjahresupdate im April oder Mai 2022 sein.