Anzeige
Anzeige
News

Mithilfe eines Quantencomputers: Wissenschaftler beobachten chemische Reaktion in Zeitlupe

Wissenschaftler der Universität Sydney haben einen Quantencomputer auf eine völlig neue Weise eingesetzt. So konnten sie einen chemischen Reaktionsprozess um das 100-Milliardenfache verlangsamen – was noch nie zuvor gelungen ist.

Von Niclas von Hobe
1 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Erstmals haben Wissenschaftler mithilfe eines Quantencomputers eine chemische Reaktion beobachtet. (Foto: Mongkolchon Akesin / shutterstock)

Chemische Reaktionen sind nur schwer zu erforschen. Atome und Moleküle sind nicht nur sehr klein, sondern auch viel zu schnell für das menschliche Auge. Um eine molekulare Interaktion besser beobachten zu können, haben Wissenschaftler der Universität Sydney deshalb einen Quantencomputer eingesetzt.

Anzeige
Anzeige

So gelang es dem Team, den Prozess um das 100-Milliardenfache zu verlangsamen. Die Forschungsergebnisse wurden am 28. August in der Zeitschrift Nature Chemistry veröffentlicht. Zudem haben die Wissenschaftler ihre Arbeit in einem Video beschrieben.

Konkret hat das Forscherteam beobachtet, was mit einem einzelnen Atom passiert, wenn es auf eine geometrische Struktur trifft. Das hat eine sogenannte konische Kreuzung zur Folge. In der Natur, beispielsweise wenn Moleküle während der Photosynthese Energie übertragen, dauert dieser Prozess nur Femtosekunden, ein Billionstel einer Millionstel-Sekunde. Der Quantencomputer hat die konische Kreuzung jedoch auf ein Tempo von Millisekunden verlangsamt. „Das hat es bisher noch nie gegeben“, sagte Vanessa Olaya Agudelo, Mitautorin der Studie und Doktorandin an der Universität Sydney.

Anzeige
Anzeige

Beobachtungen mit Quantencomputern könnten bahnbrechend sein

Laut Christophe Valahu, ebenfalls Mitautor der Studie, könnte der Einsatz von Quantencomputern für diese Art von Experimenten Wissenschaftlern in Zukunft helfen, molekulare Wechselwirkungen besser zu verstehen.

„Unser Experiment war keine digitale Annäherung an den Prozess – es war eine direkte analoge Beobachtung der Quantendynamik“, machte Valahu außerdem deutlich. Das Experiment lasse sich somit noch auf viele weiteren chemische Prozesse anwenden.

Anzeige
Anzeige

Zudem eröffne das neu gewonnene Verständnis der grundlegenden Prozesse in und zwischen Molekülen vielfältige neue Möglichkeiten in unterschiedlichsten Bereichen. So könnte man die Beobachtungen und Messungen laut Valahu zur Optimierung von Materialforschung, Medikamentenentwicklung oder gar der Erzeugung von Solarenergie verwenden.

Es bleibt abzuwarten, welche chemischen Erkenntnisse der Quantencomputer in Zukunft tatsächlich liefern wird.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige