Anzeige
Anzeige
News

Fehlerkorrektur in Quantencomputern: Forscher lassen Zeit rückwärts laufen

Wiener Physiker:innen ist es gelungen, die Zeit rückwärts laufen zu lassen – in einem Quantensystem. Dabei sei es nicht notwendig, den Anfangszustand zu kennen. Einen praktischen Nutzen ihres Experiments sehen die Forscher:innen auch.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Im Quantensystem kann die Zeit rückwärts laufen. (Symbolbild: Shutterstock)

In der klassischen Physik ist eine Umkehr des Zeitverlaufs nicht möglich. Ein Glas, das zu Boden fällt und zerbricht, lässt sich nicht wieder zusammensetzen und auf die Anrichte zurückstellen. Dem widerspricht der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik.

Anzeige
Anzeige

Zeit in Quantensystem läuft rückwärts

Anders sieht das in der Quantenwelt aus. Physiker:innen aus Wien ist es jetzt gelungen, in einem Quantensystem die Zeit rückwärts laufen zu lassen, also dessen Entwicklung wieder in den Anfangszustand zu versetzen. Dabei mussten sie diesen Anfangszustand gar nicht kennen, wie sie im Fachjournal „Optica“ berichten.

Als Grundlage für das Experiment diente dem Team um Philip Walther von der Universität Wien und dem Wiener Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ein von theoretischen Physikern um Miguel Navascués entwickeltes universelles „Rewinding-Protokoll“.

Anzeige
Anzeige

Um zu zeigen, dass Veränderungen in einem Quantensystem tatsächlich umgekehrt werden können, nutzten die Forscher:innen ultraschnelle optische Faserkomponenten und ein Free-space-Interferometer. Letzteres war als Quantenswitch angeordnet, wie es in einer Mitteilung der Uni Wien heißt.

Forscher verändern Polarisation eines Photons

Im Rahmen des Experiments – laut Walter eines der schwierigsten, das bisher für ein einzelnes Photon aufgebaut wurde – veränderten die Forscher:innen die Polarisation des Photons. Darüber hinaus wurde die Entwicklung des Photons mit einer zweiten Operation überlagert.

Anzeige
Anzeige

Dank dieser zweifachen Anwendung des Quantenswitches konnte die Zeit rückwärts laufen gelassen werden. Das Lichtteilchen erreichte den Ausgangszustand, wie der Standard schreibt.

Wechselwirkungen mit dem Quantensystem unbekannt

„Bemerkenswert ist, dass für dieses Protokoll nicht einmal die Art der Wechselwirkungen mit dem Quantensystem bekannt sein muss“, sagt Peter Schiansky, Erstautor der Veröffentlichung in „Optica“.

Anzeige
Anzeige
Verdacht einer fünften physikalischen Kraft erhärtet sich Quelle: CERN/Peter Ginter

Die „Maschine“ der Wiener Forscher:innen könne „eine Entwicklung, die wir nicht kennen, umkehren“, so Walther. Das Rewinding-Protokoll sei dabei für diese Größe der Systeme allgemein gültig.

Praktische Anwendung in Quantencomputern

Walther zufolge habe das Ganze aber auch technologische Anwendungsmöglichkeiten. Würde das Protokoll in Quantenprozessoren integriert, könne man damit Fehler oder ungewollte Entwicklungen wieder rückgängig machen.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige