Wordle: Entwickler einer 5 Jahre alten App bekommt plötzlich viel Geld

Wordle ist ein 2021 veröffentlichtes, kostenloses Online-Buchstabenspiel, das Kreuzworträtseln ähnelt und in den letzten Monaten die Welt im Sturm erobert hat. Trotz des Erfolgs hat der Erfinder Josh Wardle versprochen, sein Spiel browserbasiert und werbefrei zu halten. Eine Entscheidung, die dazu geführt hat, dass zahlreiche andere Entwickler das Spiel geklont haben, um in den mobilen App-Stores schnellen Profit zu machen.
Eine Wordle-App gibt es jedoch schon seit fünf Jahren. Ihr Entwickler, Steven Cravotta, war sowohl überrascht als auch verwirrt, als er feststellte, dass seine Software, die er schon lange aufgegeben hatte und in einer muffigen Ecke des iOS App-Stores schmachten ließ, nach vielfältiger medialer Berichterstattung – darunter auch die New York Times – über den Erfolg des Buchstabenspiels Wordle plötzlich wieder zum Renner wurde.
Wie Cravotta auf Twitter erklärte, entwickelte sich seine App, die er mit 18 Jahren kreiert hatte, nicht so gut, wie er es sich erhofft hatte. „Nach ein paar Monaten und rund 100.000 Downloads habe ich aufgehört, die App zu aktualisieren und zu bewerben“, schrieb er. Deshalb gingen die Downloadzahlen im Laufe der Jahre auf eine einstellige Zahl zurück. Vor einer Woche loggte sich Cravotta wieder in sein Konto ein „und war schockiert über das, was ich sah“.
Der Grund dafür: Ein Großteil der Medien erwähnte nicht, dass es sich beim erfolgreichen Wordle um ein browserbasiertes Spiel handelte, weshalb sehr viele Menschen in den App-Store strömten, um danach zu suchen. Dort stießen sie auf Cravottas altes Puzzlespiel. „Meine Wordle-App wurde alleine in den letzten sieben Tagen 200.000 Mal heruntergeladen“, verriet er.
Wie er mit dem großen Erfolg umging, zeugt von großer Klasse: Da sein altes Wordle plötzlich wieder Einnahmen für Cravotta generierte, beschloss der Entwickler, sich an Josh Wardle zu wenden und ihm anzubieten, die Einnahmen, die sein in die Jahre gekommenes Spiel nun wegen des Browser-Hits erzielte, für wohltätige Zwecke zu spenden. „Ich dachte mir, wir könnten aus diesem sehr seltsamen, einmaligen Szenario etwas Tolles machen“, erklärte er. Die beiden entschieden sich, ein Programm zur Alphabetisierung von Jugendlichen in West Oakland finanziell zu unterstützen. „Wir glauben, dass das Geld hier wirklich etwas bewirken wird“, schrieb Cravotta.
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