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Wyoming genehmigt erste DAO und lockt Bitcoin-Miner

(Foto: REDPIXEL.PL / Shutterstock)
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Die USA gehören mit über 20.000 Bitcoin-Automaten zu den Vorreiter:innen in der Krypto-Adaption. Allerdings unterscheiden sich die Bundesstaaten deutlich in ihrer Krypto-Begeisterung und dem regulatorischen Schärfegrad. So brauchen Unternehmen in New York etwa zwingend eine sogenannte Bitlicense, um New Yorker:innen Dienstleistungen um Bitcoin und Co. anbieten zu dürfen.
Andere Bundesstaaten reißen sich indessen darum, sich als Krypto-Standort einen Namen zu verdienen. An vorderster Front ist hier Wyoming zu nennen. Dessen Senatorin, die Republikanerin Cynthia Lummis, rührt bereits seit geraumer Zeit die Werbetrommel für das Krypto-Mekka Wyoming. Dabei ist es nicht nur bei warmen Worten in Richtung Bitcoin und Co. geblieben. Lummis Krypto-Affinität hat sich auch in einer vergleichsweise progressiven Gesetzgebung niedergeschlagen. So passierte bereits 2019 ein Gesetz den Senat, das Bitcoin den Status eines offiziellen Geldmittels beschert hat.
Doch auch Krypto-typische Organisationsformen, allen voran die dezentrale, autonome Organisation (DAO), befinden sich seit Kurzem regulatorisch auf Augenhöhe mit ihren zentralisierten Pendants. Den Weg dafür ebnete ein Gesetzentwurf Anfang März.
Am 4. Juli erhielt mit der „American Cryptofed“ Wyomings erste DAO grünes Licht. Wie man dem Namen bereits entnehmen kann, schickt sich die DAO an, eine Art krypto-basierte „Zentralbank“ zu werden. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Token, der Stablecoin „Ducat“ und das Governance-Token „Locke“.
Für Staatssekretär Edward Buchanan gehört die Anerkennung der Unternehmensform DAO indessen zur progressiven Tradition von Wyoming: „Wyoming hat den Ruf, auf dem Gebiet der Business-Technologie führend zu sein, beginnend im Jahr 1977 mit der Anerkennung von LLC. Wir sind stolz darauf, diese Innovation fortzusetzen, indem wir dezentralen autonomen Organisationen rechtlichen Schutz bieten“, lässt sich Buchanan in einer Pressemitteilung der Cryptofed DAO zitieren.
Wenn es nach Cynthia Lummis geht, dann steht für Wyoming das goldene Bitcoin-Zeitalter erst noch bevor. Angesichts der dokumentierten Stilllegung von immer mehr chinesischen Bitcoin-Mining-Farmen macht die Senatorin keinen Hehl daraus, in welchem Land die Mining-Industrie ein neues Zuhause finden könnte.
Gegenüber dem US-Nachrichtensender CNBC bemühte sich Lummis Ende Juni darum, das Narrativ vom vermeintlichen Klimakiller Bitcoin zu entkräften. „Verurteilt Bitcoin-Mining nicht als Energie-Übeltäter, es gibt eine Menge Innovationen, die das Gegenteil beweisen“, bekräftigt US-Senatorin Lummis am 30. Juni via CNBC.
Wenige Tage später legt Lummis mit einem Tweet nach, in dem sie Bitcoin-Mining-Unternehmen direkt adressiert: „Wenn du im Bereich Bitcoin-Mining tätig bist, melde dich bitte. Wir WOLLEN dich in Wyoming“, so Lummis via Twitter. Ob Lummis’ Sirenen-Gesang bei den Mining-Unternehmen ankommt, muss sich freilich noch zeigen. Fest steht: Durch die jüngste Rekord-Korrektur der Mining-Difficulty ist das Schürfen des digitalen Goldes seit 3. Juli wieder deutlich lukrativer geworden.
Autor des Artikels ist Christopher Klee.
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