Statistisches Bundesamt veröffentlicht erstmals Zahlen zu Unfällen mit E-Scootern

(Foto: Shutterstock).
In deutschen Großstädten sind sie nahezu in jeder Straße zu finden, mal feinsäuberlich aufgereiht an Touristen-Hotspots, mal rustikal abgelegt in irgendwelchen Hinterhöfen. Sie heißen Bird, Lime, Tier oder Voi und rasen in grün, blau oder rot durch die Innenstädte Hamburgs, Berlins oder Münchens. Die Rede ist von E-Scootern. Bei vielen Bürgern sind die schnellen E-Roller ein beliebtes Fortbewegungsmittel geworden. Doch die Fahrt mit den Scootern birgt auch Unfallgefahren, wie kürzlich veröffentlichte Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen. Dabei wurden die ersten drei Quartale des Jahres 2020 berücksichtigt.
Laut Angaben der Polizei kam es zwischen Januar und September zu 1.570 Unfällen mit E-Scootern, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden. Die Zahl der Toten gibt das Bundesamt mit sieben an, hinzu kommen 269 Schwerverletzte und 1.096 Personen, die mit leichten Blessuren davonkamen. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum registrierten die Behörden insgesamt 73.293 Unfälle mit Fahrradbeteiligung, 351 davon endeten für die Radfahrer tödlich.
Mehr Unfälle im Sommer
Im Verlauf des Jahres 2020 nahm die Zahl der Unfälle mit E-Scootern stetig zu. Waren es im ersten Quartal noch 252 Unfälle mit Personenschaden, stieg die Zahl im zweiten Quartal bereits auf weitere 417. Im dritten Quartal kam es zu 901 Personenschäden im Zusammenhang mit der E-Scooter-Fahrt. Die steigenden Zahlen im Frühjahr und Sommer sind logischerweise auch darauf zurückzuführen, dass schöneres Wetter mehr Leute dazu bewegt, trotz Corona-Beschränkungen vor die Tür zu gehen.
Insgesamt ging die Zahl der Verkehrsunfälle auch wegen des Lockdowns zu Beginn des Jahres deutlich zurück. Selbst im Sommer nahm die Polizei 26 Prozent weniger Verkehrsunfälle auf als im Vorjahreszeitraum. Auch die Zahl der Verkehrstoten war die niedrigste seit der Wiedervereinigung 1990.