Zalando wird geschlechtsneutral in der Kundenansprache – was sich in Zukunft ändert
Zalando will in Zukunft auf Geschlechtsangaben in der Kundenkommunikation verzichten. Dazu wählt der Bekleidungsversender in Zukunft geschlechtsneutrale Anredeformen, etwa in Form des Vor- und Nachnamens. Das Unternehmen hat im Rahmen seines Diversitäts- und Inklusionsberichts erklärt, man wolle die Website und die gesamte Kommunikation mit dem Kunden so gestalten, dass dieser beispielsweise kein Geschlecht mehr bei der Anmeldung angeben muss.
Ob sich das auch auf die Präsentation und Eingruppierung der Waren auswirkt, ist noch unklar. Denn einerseits sind viele Schnitte ja durchaus an eine bestimmte männliche oder weibliche Körperform oder Fußform gebunden, andererseits gibt es hier aber durchaus auch Ausnahmen.
Zalando achtet auf Diversity und Integration
Schon 2019 hatte Zalando angekündigt, das Unternehmen werde bis 2023 40 Prozent der Positionen in den Führungsebenen an Frauen vergeben. Außerdem arbeite Zalando vermehrt mit Personen und Marken zusammen, die bisher in unserer Gesellschaft unterrepräsentiert seien. So plant der Modehändler bis in zwei Jahren die Zusammenarbeit mit mindestens 70 Black-Owned Brands, also jenen Unternehmen, die von POCs geführt werden und daher beispielsweise Kosmetikprodukte für alle Hauttöne anbieten. Dass dies mit den wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens konterkariert, ist übrigens unwahrscheinlich. Denn gerade Frauen, die einen in Deutschland nicht unbedingt gängigen Hauttyp haben, berichten in Foren, es sei schwierig, entsprechende Kosmetikprodukte passend zum eigenen Typ im Handel zu finden.
Gleichzeitig läufts bei Zalando gerade angesichts der Pandemie mehr als rund: Die Kunden setzen lieber auf Onlinehandel, gehen weniger in die Geschäfte vor Ort. Jetzt teilt Zalando mit, man habe in der Black-Friday- und Cyber-Week eine Million Neukunden weltweit gewinnen können. Dabei sei das Bruttowarenvolumen im Vergleich zum Vorjahr um rund 35 Prozent gestiegen. Bis zu 7.500 Bestellungen pro Minute habe das Unternehmen erhalten. Auch andere Händler konnten die Sonderkonjunktur für sich nutzen: Branchenexperten bescheinigten dem Onlinehandel rund um den Black Friday einen Zuwachs von rund 60 Prozent.
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Lediglich der Modehandel in den Städten trübt das Bild etwas: Hier berichten Branchenverbände zwar auch von gestiegener Nachfrage zum Black Friday, erklären aber auch, dass dem Präsenzhandel vor allem in diesem Segment die Pandemie zu schaffen macht. Die Lager, so drückt es ein Händler auf Nachfrage aus, seien noch deutlich voller als sonst um diese Zeit und man werde daher schon früher als sonst stärker rabattieren müssen, um Platz zu schaffen. Der Modeplattform Zalando kann dies nur recht sein – sie hat sich rechtzeitig auf Kooperationen mit dem Präsenzhandel ausgerichtet und anscheinend auch sonst vieles richtig gemacht.