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Belästigungen im Open-Source-Umfeld: Zalando legt interne Richtlinien vor

Logo des Online-Modehändlers Zalando. (Foto: dpa)
Eine 2017 von GitHub durchgeführte Umfrage zeigt, dass auch in der Open-Source-Community nicht immer der Umgang herrscht, den sich viele wünschen würden. 18 Prozent der Befragten gaben an, negative Interaktionen bei der Arbeit an Open-Source-Projekten erlebt zu haben. Gleichzeitig räumte sogar die Hälfte der Befragten ein, sie hätten Fehlverhalten erlebt, an dem sie aber nicht direkt beteiligt waren. Sexuelle Belästigung, Stalking oder die ungewollte Veröffentlichung persönlicher Daten erlebten zwar nur 3 Prozent der Befragten am eigenen Leib, 14 Prozent sagten jedoch, sie hätten solche Verhaltensweisen bei der Arbeit an Open-Source-Projekten gesehen, ohne selbst betroffen gewesen zu sein.
Zalando will Entwicklerinnen und Entwicklern zukünftig mehr Unterstützung entgegenbringen, wenn sie im Rahmen ihrer Arbeit an Open-Source-Projekten belästigt werden. Dazu hat das E-Commerce-Unternehmen Anfang Februar 2019 eine neue Richtlinie vorgelegt, in welcher der Umgang mit solchen Fällen geregelt wird. Betroffene sollen Hilfe von der Personalabteilung erhalten. Die soll auch klären, ob unter Umständen rechtliche Schritte notwendig sind. Sollten diese angebracht sein, will das Unternehmen auch die Rechtsberatung übernehmen. Außerdem will Zalandos Open-Source-Team dabei helfen, Plattformbetreiber wie GitHub über mögliche Missbrauchsfälle zu informieren.
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen rät Zalando Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sich nur in Open-Source-Projekten einzubringen, die über einen Verhaltenskodex verfügen, der Belästigungen und ähnliche Verhaltensweisen ahndet. Auch alle von Zalando betreuten Open-Source-Projekte sollen zukünftig über einen solchen Kodex verfügen. Der Verhaltenskodex des Unternehmens ist auch Teil von Zalandos Vorlage für neue Open-Source-Projekte auf GitHub.
Zalando betreut nach eigenen Angaben fast 200 eigene Open-Source-Projekte. Außerdem beteiligen sich Entwicklerinnen und Entwickler des Unternehmens auch an den Weiterentwicklungen externer Open-Source-Projekte, die für die Abläufe des E-Commerce-Angebots der Firma wichtig sind.
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