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Zwischen Krise und Vernetzung: So behauptet sich die deutsche Startup-Szene

Der Deutsche Startup Verband hat einmal mehr im Rahmen seiner jährlichen Studie die Situation der Startups unter die Lupe genommen. Klar wird hier, dass die finanzielle Situation schwieriger wird, aber dass viele Startups weiterhin an Trendthemen wie KI und Nachhaltigkeit festhalten.

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Kickertisch und Obstkorb reichen schon lange nicht mehr, um als Startup gute Fach- und Führungskräfte zu rekrutieren. (Foto: LightField Studios/Shutterstock)

Zum elften Mal haben der Deutsche Startup-Verband und PwC Deutschland den deutschen Startup Monitor herausgegeben, die laut den beiden Unternehmen umfassendste Studie zur Startup-Landschaft in Deutschland. Bei Durchsicht der Ergebnisse wird schnell klar, dass Inflation, Zinswende und Wirtschaftsflaute nicht gerade für gute Laune bei den Gründer:innen sorgen. In der Tat liegt das Geschäftsklima nur knapp über dem bisherigen Tiefpunkt im Corona-Jahr 2020.

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Neben der Geschäftslage wird auch die generelle Einschätzung des Ökosystems negativ bewertet, mit nur 58 Prozent positiven Bewertungen, was einem Rückgang von zehn Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das deutet darauf hin, dass das Innovationsökosystem in Deutschland unter Druck steht. Dennoch verfolgt die Mehrheit der Startups ehrgeizige Ziele und stellt sich den aktuellen Schwierigkeiten. Das ist besonders wichtig angesichts des Transformationsprozesses, den die gesamte deutsche Wirtschaft durchläuft, bei dem Startups eine entscheidende Rolle spielen.

Deutlich schwieriger als in der Vergangenheit gestaltet sich die Kapitalbeschaffung – nur 15 Prozent der Gründer:innen bewerten die Bereitschaft von Investor:innen und VCs positiv. Viele passen daraufhin ihre Strategien an und bevorzugen weniger Venture Capital. Bevorzugten im Vorjahr noch 44 Prozent der Startups in ihrer Planung eine Finanzierung durch Venture Capital, so ist dieser Wert mit gut einem Drittel deutlich rückläufig.

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Stabile Personaldecke, weniger finanzieller Spielraum

Damit einhergehend rückt auch das Thema Liquidität wieder stärker in den Fokus und stellt aktuell für rund ein Drittel der Befragten eine zentrale Herausforderung dar, während es im Vorjahr noch ein Viertel war. Betroffen sind vor allem die wachstumsstärkeren Gründungen, da größere Finanzierungsrunden schwieriger werden. Liquiditätsfragen rücken wieder stärker in den Fokus. Dennoch blieb die durchschnittliche Mitarbeitendenanzahl in deutschen Startups stabil bei 19. Die Gründer:innen zeigen keine Frustration, und die Mehrheit würde erneut ein Startup in Deutschland gründen.

Noch immer ist der Anteil der Gründerinnen niedrig – er stagniert bei 21 Prozent, sodass man feststellen kann, dass die Fortschritte bei der Diversität in schwierigen Zeiten ausbleiben. Immerhin verstärkt sich der Diversitätseffekt im Unternehmen, sodass der Anteil weiblicher Mitarbeitender (44 Prozent) und Führungskräfte (40 Prozent) in gemischten Gründungsteams deutlich höher ausfällt als in rein männlichen Gründungsteams (29 beziehungsweise 14 Prozent).

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Netzwerke können hierbei aber eine wichtige Rolle spielen, um Eintrittshürden für Frauen zu reduzieren. Und noch etwas wird deutlich: Weiterhin sind Hochschulen und Forschungseinrichtungen entscheidend für viele Startups, insbesondere im Bereich künstliche Intelligenz, wo ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen ist. Beinahe jedes zweite Startup hatte nach eigenen Angaben bereits Unterstützung in diesem Zusammenhang. Dabei stehen die Vermittlung von Kontakten und Business-Know-how sowie der Support durch einzelne Personen wie etwa Professor:innen im Vordergrund. Insbesondere im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit bei innovativen Technologien spielen Hochschulen und Forschungseinrichtungen eine zentrale Rolle für das Startup-Ökosystem.

Übrigens sind vor allem die RWTH Aachen, die TU München und die WHU ausgemachte Gründungshochschulen. Hier haben 13 Prozent der im Rahmen der Studie befragten Gründer:innen ihren Abschluss gemacht.

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Trendthemen KI und Nachhaltigkeit

Generell ist das KI- und ChatGPT-Thema eines, das erwartungsgemäß auch an der Startup-Szene nicht vorbeigeht. So werden generative KI-Tools wie ChatGPT vermehrt im Marketing eingesetzt – etwa bei zwei von drei betrachteten Unternehmen. Weiterhin wichtig bleiben auch ESG-Ansätze, insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeit. 47 Prozent der Startups sehen sich als Teil der Green Economy und verfolgen das Ziel, einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten – das sind 42 Prozent mehr als im Jahr 2018.

Die Zahl der deutschen Unicorns hat sich seit 2018 vervierfacht, liegt aber immer noch hinter internationalen Standorten. Insbesondere in den USA und Israel gibt es deutlich mehr erfolgreiche Milliarden-Startups. Doch es gibt auch bei uns weiterhin Startup-Hochburgen wie Berlin, wo die Einschnitte der Krise allerdings stärker ankommen als anderswo. Hier haben im vergangenen Jahr 24 Prozent der Startups Mitarbeiter entlassen müssen, im Bundesdurchschnitt waren es dagegen nur 15 Prozent.

Insgesamt zeigt der Deutsche Startup Monitor 2023, dass die Situation für deutsche Startups herausfordernder ist als in früheren Jahren, aber die Startups weiterhin wichtige Treiber für Innovation und Wachstum in der deutschen Wirtschaft sind. Florian Nöll,  Partner bei PwC Deutschland, warnt aber davor, dass der Anteil der Gründerinnen (weiblich) stagiert. „Die gute Nachricht: Wir sehen einmal mehr die eindeutig positiven Effekte der Förderung von Gründerinnen: mehr Diversität im gesamten Unternehmen. Gerade auch in Zeiten des Fachkräftemangels muss das Entwicklungspotenzial unserer Volkswirtschaft durch mehr Gründerinnen freigesetzt werden.“

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Den Deutschen Startup Monitor 2023 können Interessierte kostenlos bei PwC herunterladen.

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