So heilsam ist 1 Woche ohne Social Media – laut Studie
Im vergangenen Jahr haben erstmals mehr als fünf Milliarden Menschen aktiv Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram oder Tiktok genutzt – im Schnitt fast zweieinhalb Stunden täglich. Dass die Social-Media-Nutzung negative Auswirkungen auf Nutzer:innen haben kann, ist in einer Vielzahl von Studien belegt worden.
Störungen des Selbstwertgefühls
Jetzt hat eine kanadische Studie ergeben, dass insbesondere junge Frauen von der Flut an Vergleichsmöglichkeiten im Internet psychisch belastet werden. Demnach befördere die hohe Präsenz als ideal angesehener Körper in den sozialen Medien Störungen des Selbstwertgefühls und negative Einstellungen zum eigenen Körper, wie tagesschau.de schreibt.
Besonders negativ seien die Auswirkungen des Social-Media-Konsums bei jungen Frauen, die ohnehin anfällig für die Verinnerlichung sogenannter „dünner Schlankheitsideale“ sind, wie es in der Studie heißt. Die kanadischen Forscherinnen zeigen darin aber auch, wie stark die positiven Effekte sind, wenn man nur eine Woche auf die Social-Media-Nutzung verzichtet.
Verzicht auf Social-Media-Nutzung
Für ihre Untersuchung haben die Forscherinnen um die Psychologieprofessorin Jennifer Mills von der York-Universität im kanadischen Toronto 66 Studentinnen in zwei Gruppen unterteilt. Die eine Gruppe wurde aufgefordert, eine Woche lang komplett auf Social Media zu verzichten, die andere sollte die Plattformen wie gewohnt weiter nutzen.
Im Ergebnis zeigten sich laut Mills große Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Das Selbstwertgefühl und die Einstellung zum eigenen Körper sei in der Gruppe mit Social-Media-Auszeit signifikant besser gewesen. Das habe auch nach statistischen Korrekturen Bestand gehabt.
Sehr große positive Effekte
Mills zufolge seien die positiven Effekte so groß gewesen, wie man das normalerweise in der psychologischen Forschung nicht so häufig zu sehen bekomme. Die Psychologin forscht laut tagesschau.de schon seit über 20 Jahren zu den Themen Medien und deren Auswirkungen auf das Essverhalten und das Befinden von Frauen.
Im Zeitraum zwischen dem Prä-Internetzeitalter und der breiten Nutzung von Social Media habe sich der Themenkomplex dramatisch verändert. Habe man früher nur eine begrenzte Anzahl von Minuten oder Stunden damit verbringen können, Mode- oder Beauty-Magazine zu lesen, sei diese Zeitspanne mittlerweile ins „Unendliche“ gewachsen, so Mills.
Freunde treffen und Sport treiben
Für die positiven Effekte sei aber nicht nur die einwöchige Auszeit verantwortlich, vermutet Mills. Vielmehr könnten die besseren psychischen Werte darauf zurückzuführen sein, dass die Social-Media-freie Zeit genutzt wurde, um Freund:innen zu treffen, an die frische Luft zu gehen, Sport zu treiben oder zu schlafen.
Welchen Anteil an den positiven Effekten die reine Auszeit von Social Media oder die alternativen Tätigkeiten während dieser Zeit haben, müssten zukünftige und größere Studien zeigen, erklärte Mills. Die aktuelle Studie der kanadischen Studie erscheint in der Juni-Ausgabe der Fachzeitschrift „Body Image“.