Kundin erhält ungefragt 100 Pakete von Amazon – das ist drin

Mehr als nur ein paar Pakete erhielt eine Kundin im Bundesstaat New York. (Foto: Shutterstock)
Die erste, zugegebenermaßen naheliegende Reaktion, Amazon zu kontaktieren, war nicht wirklich von Erfolg gekrönt. Wie Cannan gegenüber dem Nachrichtensender NBC berichtet, erklärte Amazon nur lapidar, die Pakete gehörten ihr, weil sie zu ihr geliefert worden seien. Die Kundin versuchte daraufhin selbst, mithilfe der Tracking-IDs und -nummern den Absender ausfindig zu machen. Als sie damit nicht weiterkommt, postet sie die Strichcodes bei Facebook – und jetzt reagiert auch endlich Amazon und verspricht der Kundin, ihr den besagten Artikel nicht mehr zu liefern. Nicht geklärt wird bisher dennoch, von wem die Pakete stammen und warum Jillian Cannan diese erhielt.
Ungefrage Artikel von Amazon? Das gab’s auch schon bei uns
Dass Unternehmen teilweise ungefragt (einzelne) Mustersendungen an Kunden geschickt haben, gab’s auch schon vor rund drei Jahren in Deutschland. Meist handelte es sich dabei um billige Produkte, die der Amazon-Marketplace-Plattform Geschäftstätigkeit und erfolgreiche Conversions vortäuschen sollten. Ziel ist bei solchen Aktionen stets, das eigene Ranking innerhalb von Amazons Anzeige-Algorithmus zu verbessern, was dann zu mehr tatsächlichen Umsätzen führen soll. Beliefert wurden in diesem Zusammenhang vor allem Blogger und Influencer. Dass sich diese Kosten für die Ware und den Versand dennoch rechnen könnten, zeigt die Absurdität des Unterfangens. Möglich wäre auch, dass ein Händler sein Lager räumen will, dass ja im Fulfillment-by-Amazon auch dann Kosten verursacht, wenn die Ware dort einfach nur liegt. Die Produkte aber alle an dieselbe Adresse zu schicken, wäre in diesem Fall eher unklug.
Die Kundin Jillian Cannan, die selbst Händlerin für Do-it-yourself-Artikel ist, hat den Spieß einfach umgedreht und will für Kinder in Krankenhäusern ein kostenloses Masken-Set zum Selbstgestalten anbieten, mit dem sich die Halterungen verwenden lassen. Sie hat dazu bei Amazon um zusätzliche Materialien für die Bastel-Sets gebeten, als sinnvolle Ergänzung gewissermaßen. Amazon hat das Ansinnen der Kundin zunächst abgelehnt. Ob es dabei angesichts des medialen Rummels, den der Fall derzeit in den USA erzeugt, bleibt, ist abzuwarten.