Das ab dem 7. September 2020 in Deutschland erhältliche Magicbook Pro erweitert die Notebook-Palette der Huawei-Tochter um ein Gerät, das Honor besonders für Kreativarbeiter als geeignet ansieht. Dabei setzt der chinesische Hersteller nicht auf Intels Core-Prozessoren. Stattdessen kommt AMDs Ryzen 5 4600H mit integrierter Radeon-Grafik zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein Sechskern-SoC (System-on-a-Chip) der Renoir-Generation, das für leistungshungrige Anwendungen wie das Gaming geschaffen wurde.
Magicbook Pro: Haushaltsübliche Specs
Dem Chip der oberen Mittelklasse stellt Honor 16 Gigabyte DDR4-RAM und eine 512 Gigabyte fassende SSD zur Seite. Das verbaute 16-Zoll-Display kommt im 16:9-Format und bietet eine Full-HD-Auflösung. Das LC-Display soll den sRGB-Farbraum zu 100 Prozent abdecken und ein Kontrastverhältnis von 1.000:1 bieten. Die Flimmerfreiheit des Bildschirmes hat sich Honor vom TÜV Rheinland bescheinigen lassen. Mit einem dreiseitig umlaufenden Rand von rund fünf Millimetern Breite erreicht das Magicbook Pro ein Screen-zu-Gehäuseverhältnis von 90 Prozent.
Das Gehäuse fertigt Honor aus Aluminium und in nur einer Farbe, einem Anthrazitgrau namens „Space Grey“. Mit einer Standfläche von rund 37 mal 23 Zentimetern und einer Gehäusehöhe von rund 1,7 Zentimetern bewegt sich das Magicbook Pro im Vergleichsfeld mit anderen Vertreter seiner Art. Das gilt auch für das Gewicht von 1,7 Kilogramm.
Schnelle Lademöglichkeit mit 65 Watt
Die verbaute Batterie liefert einen Energieinhalt von 56 Wattstunden. Der soll laut Honor für eine kontinuierliche Videowiedergabe über 11 Stunden reichen. Mitgeliefert wird ein 65-Watt-Ladegerät, das den Akku innerhalb von 30 Minuten auf 50 Prozent aufladen soll.
Bei den Funktechnologien setzt Honor auf Bluetooth 5 und nicht näher spezifiziertes Wi-Fi. Peripherie bindet das Magicbook Pro über einen USB-C-, drei USB-3.2- und einen HDMI-2.0-Anschluss an. Verbaut ist zudem ein 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss. Ein Fingerabdruck-Scanner befindet sich im Power-Button. Die Webcam des Geräts ist als Popup-Einheit ausgeführt. Benutzereingaben erfolgen über eine hintergrundbeleuchtete Tastatur und ein Touchpad.
Das Honor Magicbook Pro kann ab dem 7. September 2020 im Onlineshop des Herstellers, aber auch über Amazon, Otto und Cyberport erworben werden. Das Gerät soll zum Einführungspreis von 899,90 Euro starten und später zum regulären Preis von 999,90 Euro verkauft werden.
Das Magicbook Pro bietet auf den ersten Blick ein ordentliches Paket für einen ordentlichen Preis. Bei genauerem Hinsehen finden wir indes teils alte Standards, vor allem aber einen für ein Gerät dieser Bauart ungeeigneten Prozessor. So ist es kein Wunder, dass Honor zwei Heatpipes und einen Doppelventilator ins Aluminiumgehäuse gebaut hat. Die Wärmeentwicklung nebst nachfolgender Geräuschentwicklung dürfte beachtlich werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Kreativarbeiter ein derartiges Gebläse ernsthaft auf den Schreibtisch stellen will.
Hinsichtlich weiterer Spezifikationen, die besonders Kreativarbeiter interessieren würden, etwa der Tastaturtechnik oder den Fähigkeiten des Touchpad bleibt Honor Informationen schuldig. Das lässt darauf schließen, dass wir mit dem Magicbook Pro kein Notebook bekommen werden, das dem landläufigen Verständnis von „Pro“ gerecht werden wird. Und für ein normales Mittelklasse-Notebook ist es dann schlicht zu teuer.
Dieter Petereit
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