20 statt 5 Jahre Forschung: James-Webb-Teleskop geht dank Ariane-5 mit deutlichen Reserven ins All

Wie die Nasa am Wochenende auf einer Pressekonferenz bestätigt hat, kann das JWST mindestens 20 Jahre lang zu Forschungszwecken genutzt werden. Bisherige Schätzungen waren optimistisch von zehn, pessimistisch von fünf Jahren ausgegangen.
Die Verdopplung der vor dem Start konservativ geschätzten Lebensdauer von einem Jahrzehnt ist laut Nasa vor allem der Leistung der europäischen Ariane-5-Rakete zu verdanken, die Webb am ersten Weihnachtstag auf einer präzisen Flugbahn ins All gebracht hatte.
In einem Interview mit dem Interplanetary Podcast hatte Rüdiger Albat, Leiter des Ariane-5-Programms, erklärt, welche besonderen Anstrengungen die europäischen Raketenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler anlässlich des Starts des JWST unternommen hatten. Offenbar waren die Raketenbauerinnen und -bauer sehr selektiv an die Wahl der Komponenten herangegangen.
Jede einzelne Komponente soll sorgfältig getestet worden sein. Nur die besten Teile haben es in die Ariane-5 für den Webb-Start geschafft. Die Auswahl soll anhand von Vorflugtests getroffen worden sein.
So wurde unter anderem ein Haupttriebwerk verwendet, das bei den Tests besonders präzise gearbeitet hatte. „Es war eines der besten Vulcain-Triebwerke, die wir je gebaut haben“, so Albat. „Es liefert eine sehr präzise Leistung. Es wäre sträflich gewesen, es nicht zu verwenden.“ Ähnlich verhält es sich mit anderen Komponenten, einschließlich der Feststoffraketenmotoren der Ariane-5.
Die Verwendung der zuverlässigen Rakete aus Europa hatten die Nasa und die europäische Weltraumorganisation ESA bereits vor mehr als zehn Jahren vereinbart. Bezahlt werden soll die Ariane-Nutzung mit der Zuweisung von Nutzungszeit des JWST durch europäische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
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