James-Webb-Weltraumteleskop: Probleme mit Sonnenschutz könnten Mission verzögern

Mit dem Sonnenschutz des James-Webb-Weltraumteleskops gibt es Probleme. (Bild: Nasa)
Am ersten Weihnachtsfeiertag war das James-Webb-Weltraumteleskop an Bord einer Ariane-5-Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guyana aus ins All gestartet – problemlos. Zuvor hatten zahlreiche Schwierigkeiten dafür gesorgt, dass der ursprünglich für 2007 in Aussicht gestellte Start der Mission des Hubble-Nachfolgers immer wieder verschoben werden musste. Die Pannenserie scheint sich jetzt auch im Weltraum fortzusetzen. Wegen eines Sensorausfalls kam es zu Problemen mit dem Sonnenschutz.
Eigentlich sollte die Entfaltung der Sonnenschutzfolien schon zu Silvester über die Bühne gehen. Der aus fünf Kapton-Schichten und einem Schutzfilm aus Aluminium und Silizium bestehende Sonnenschild dient dazu, die sensiblen Instrumente des Weltraumteleskops herunterzukühlen. Die Optik benötigt eine Temperatur von minus 223 Grad Celsius, um dauerhaft fehlerlos zu funktionieren. Das Aufspannen des tennisplatzgroßen Sonnenschildes gilt laut der ebenfalls an der Mission beteiligten europäischen Weltraumagentur Esa als „besonders knifflige Angelegenheit“.
Dabei soll die eigentliche Entfaltung nur 18 Minuten in Anspruch nehmen, benötigte aber aufgrund mehrerer notwendiger Kontrollschritte eine stundenlange Vorbereitung. Ein Sensorausfall hat das Aufspannen des Schutzschildes um einige Tage verzögert. Die Nasa spielte das Problem in einem Blogeintrag herunter. Der Vorfall gebe dem Team die Gelegenheit, „alles über den Grundbetrieb zu erfahren, was wir können“. Mittlerweile scheint das ursprüngliche Problem behoben zu sein, wie Golem schreibt. Die mittleren Auslegerarme sind in der endgültigen Position eingerastet.
Auf der eigens eingerichteten Website „Where is Webb“, auf der man die Reise des Weltraumteleskops verfolgen kann, ist der Punkt „Aufspannen des Sonnenschilds komplett“ noch nicht abgeschlossen. Der angekündigte Zeitpunkt ist mit „To Be Announced“, also „wird noch angekündigt“, markiert. Entsprechend werden die Temperaturen auf der kühlen Seite des Systems mit minus 116 bis minus 192 Grad Celsius angegeben. Aktuell bewegt sich das James-Webb-Weltraumteleskop mit einer Geschwindigkeit von 0,55 Kilometern pro Sekunde auf seinen Bestimmungsort in rund 1,5 Millionen Kilometern Entfernung zu. Aktuell sind davon schon über 870.000 Kilometer absolviert.
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