Gegen die Zerstörung: Korallenriffe aus dem 3D-Drucker sollen Probleme lösen

Nicht alle Korallenriffe sind noch so bunt und artenreich wie dieses. (Foto: Volodymyr Goinyk / Shutterstock)
Ein Drittel aller Korallenriffe ist nach Angaben der Universität Bremen bereits zerstört. Weitere 40 Prozent sind massiv bedroht. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Tourismus und die schnell voranschreitende Urbanisierung in Küstengebieten gehören dazu, die globale Erwärmung tut ihr Übriges.

Der Prozess der Riffentstehung. (Bild: Ofer Berman und Matan Yuval)
„Der rasche Rückgang der Korallenriffe hat den Bedarf an der Erforschung interdisziplinärer Methoden zur Wiederherstellung von Riffen erhöht“, erklärt Natalie Levy von der Bar-Ilan-Universität in Israel gegenüber Science Daily. „Die Untersuchung, wie die Biodiversität von Korallenriffen erhalten werden kann, ist ein zentrales Thema, aber es besteht auch ein dringender Bedarf, in Technologien zu investieren, die das Korallenökosystem und unser Verständnis der Riffumgebung verbessern können.“
Eine Idee, die von vier der führenden israelischen Universitäten verfolgt wird, ist ein 3D-Druckverfahren, das explizit zur Erhaltung von Korallenriffen entwickelt wurde. Der 3D-Prozess beginnt mit dem Scannen von Unterwasseraufnahmen der Riffe. Aus diesen visuellen Informationen wird ein dreidimensionales Modell des Riffs erstellt. Im nächsten Schritt sammeln die Forscher umweltgenetische Informationen, die genaue Daten über die Organismen des Riffs liefern. Diese Daten werden zusammen mit anderen Parametern in einen Algorithmus eingespeist, der es ermöglicht, ein interaktives 3D-Modell des Riffs zu erstellen. Die letzte Stufe ist dann die Produktion eines Keramikriffs aus natürlichen Materialien mit dem 3D-Drucker.
„Bestehende künstliche Riffe haben Schwierigkeiten, die Komplexität von Korallenlebensräumen nachzubilden und Riffarten zu beherbergen, die natürliche Umgebungen widerspiegeln. Wir führen eine neuartige anpassbare 3D-Schnittstelle zur Herstellung skalierbarer Strukturen ein, die echte Daten verwendet, die aus Korallenökosystemen gesammelt wurden“, betont Natalie Levy. Laut den Forschern kann so die natürliche Komplexität des Korallenriffs unterstützt und das dazugehörige Ökosystem inklusive Fischen rehabilitiert werden.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team