Titanic: Hochauflösende 3D-Aufnahmen zeigen erstmals das ganze Wrack

101 Jahre nach dem Untergang der Titanic gibt es erstmals einen 3D-Scan, der das Wrack des gesunkenen Passagierschiffs in voller Gänze zeigt. Dafür wurden 700.000 Bilder zusammengesetzt, die vergangenen Sommer in 200 Stunden von U-Booten aufgenommen wurden.
Der britische Sender BBC hat die hochauflösenden 3D-Bilder des Schiffes veröffentlicht, das in 4.000 Metern Tiefe und rund 650 Kilometer vor der Küste Kanadas im Atlantik liegt. Dort wurde das Wrack 1985 entdeckt und seitdem ausgiebig erforscht. Unter anderem wegen der auf dem Meeresgrund herrschenden Dunkelheit konnten Kameras das Wrack aber nie ganz aufnehmen.
Die Bilder zeigen bislang unbekannte Details
Gerhard Seiffert, der Planungsleiter der Expedition, sagte gegenüber der BBC, dass neben der Tiefe auch Strömungen eine besondere Herausforderung waren. Zudem durfte das Wrack nicht berührt werden, um es nicht zu beschädigen.
Die neuen Bilder des Luxusschiffs zeigen zum Teil bisher unbekannte Details wie die Seriennummer des Schiffspropellers. Und sie könnten Wissenschaftler:innen dabei helfen, herauszufinden, warum das von seinen Ingenieur:innen als „unsinkbar“ bezeichnete Schiff tatsächlich untergegangen ist.
Wie hat sich das Unglück tatsächlich abgespielt?
„Jetzt können wir die Titanic endlich ohne menschliche Interpretation betrachten, nur basierend auf Beweisen und Daten“, sagte Parks Stephenson der BBC. Stephenson erforscht das immer stärker zerfallende Wrack bereits seit Jahren und wies daraufhin, dass der Untergang sich nicht sicher so abgespielt habe, wie es in Filmen dargestellt wird, beispielsweise dass die Titanic bei ihrer Jungfernfahrt vom englischen Southampton nach New York mit der Steuerbordseite mit dem verhängnisvollen Eisberg kollidiert ist. Möglich sei auch, dass sie auf den Eisberg aufgefahren sei.
Beim Sinken war der Luxusdampfer in zwei Hälften zerbrochen. 1.514 der über 2.000 Menschen an Bord haben bei dem Unglück ihr Leben verloren.
Die beiden Teile der Titanic liegen heute 800 Meter voneinander entfernt auf dem Meeresgrund. Auf den neuen 3D-Aufnahmen sieht das vom Heck abgetrennte Vorderschiff so aus, als wäre es aus dem Wasser gehoben worden.