
ARM-Eigner Softbank soll auf höchster Vorstandsebene zu einem Agreement mit Nvidia gekommen sein, berichtet das Wall Street Journal (WSJ). Danach wäre schon Anfang der Woche mit der Bekanntgabe des Verkaufs der Chipschmiede ARM an den schnell wachsenden Chip-Entwickler Nvidia zu rechnen. Der Deal soll ein Volumen im Bereich zwischen 40 und 45 Milliarden US-Dollar haben und über eine Kombination aus Bar- und Aktienanteilen abgewickelt werden.
Sollte es zu dem Abschluss kommen, würde Eigner Softbank einen Gewinn in Höhe von rund zehn Milliarden Dollar bedeuten. Softbank hatte ARM vor vier Jahren für 32 Milliarden Dollar erworben. Der Verkauf des Chip-Entwicklers hatte sich seit Längerem angedeutet. Softbank hatte neben einem vollständigen Verkauf auch die Filettierung des Unternehmens mit nachfolgenden Teilverkäufen sowie einen Börsengang in Erwägung gezogen, nachdem ARM den Wachstumserwartungen seines Eigners nicht genügen konnte.
Für Nvidia bedeutet der Kauf von ARM eine bedeutende Verbesserung der eigenen Marktposition im Halbleitergeschäft. Das Unternehmen führt bei der Herstellung von Chips für grafische Berechnungen (GPU: Graphics Procession Unit, zu Deutsch: Grafikprozessor) sowohl bei den Gamern der Welt wie auch in Rechenzentren, die die brandneue Ampere-Architektur im KI-Umfeld einsetzen. Zusätzlich arbeitet Nvidia an Produkten für autonome Autos.
Der ARM-Kauf würde das Produktportfolio des Unternehmens um die bislang nicht abgedeckte Sparte der SoCs (System-on-a-Chip) für allgemeine Rechenoperationen ergänzen. Nvidia würde damit die komplette Bandbreite benötigter Prozessoren anbieten können.
Besonders dieser Aspekt ist es, der potenzielle Probleme birgt. So wird erwartet, dass die Wettbewerbshüter sehr genau überprüfen werden, ob hier nicht ein potenziell gefährliches Chip-Monopol entsteht. Denkbar wäre auch eine negative Reaktion seitens bisheriger Nvidia-Kunden, die es ihrerseits nicht begrüßen dürften, dass Nvidia ihnen mit noch deutlicherer Marktmacht als bisher schon entgegentreten könnte.
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