5 Dinge, die du diese Woche wissen musst: Tesla 1, deutsche Autoindustrie 0
1. Die späte Rache von Tesla
„Wir sind die Einzigen, die mit Elektroautos Geld verdient haben“, sagte der damalige Daimler-Chef Dieter Zetsche 2015. Was er meinte: Daimler hatte 2010 einen beträchtlichen Anteil von Tesla zum Schnäppchenpreis von 50 Millionen US-Dollar ge- und 2014 für 780 Millionen Dollar verkauft. Tesla machte zu diesem Zeitpunkt mit seinen Elektroautos nur Verlust – war aber schon ein Liebling der Börse. Ohne die finanzielle Unterstützung Daimlers hätte Tesla das Jahr 2010 vermutlich auch nicht überlebt.
Weitere fünf Jahre später und die Verhältnisse haben sich gedreht: Die Tesla-Aktie hat erstmals die Grenze von 1.000 Dollar überschritten. Tesla ist damit nicht nur der wertvollste Autokonzern der Welt, sondern an der Börse mehr wert als die gesamte deutsche Autoindustrie zusammengenommen.
Klar, Börsenbewertungen sind nicht alles. Tesla muss immer noch beweisen, dass es Elektroautos zu moderaten Preisen in Massen gewinnbringend herstellen kann. Aber zumindest das Vertrauen der Aktionäre wächst weiter. Ob Zetsche es immer noch für eine gute Idee hält, damals die Tesla-Aktien verkauft zu haben?
2. Playstation 5 ist da: Es ist ein … Ufo?
Sony hat endlich das Aussehen der neuen Playstation 5 enthüllt. Es ist das Gegenteil der schwarzen, kantigen und unauffälligen Xbox von Microsoft. Statt sich dunkel und dezent neben der Stereoanlage zu platzieren, ruft die Playstation 5 mit grellem, weiß-schwarzem Kontrast: „Hallo, hier bin ich – all Eyes on me!“
Da liegt es natürlich nahe, dass in den sozialen Netzen kurz nach der Enthüllung am Donnerstagabend auch der Spott über das Design losbrach. Ich persönlich glaube trotzdem, dass das polarisierende Design eher ein gutes Zeichen ist: Während es bei der Vorstellung der kommenden Xbox nur ein paar Kühlschrank-Witze gab, sprach diese Woche die gesamte Tech-Bubble über das Aussehen der Playstation 5.
3. Microsoft-KI wählt Microsoft-kritische Artikel aus
Microsoft hat angekündigt, in den zahlreichen Newsrooms der Marke MSN rund um die Welt menschliche Redakteurinnen und Redakteure durch künstliche Intelligenz zu ersetzen. Die soll allerdings keine Artikel schreiben – das haben die Menschen in den Redaktionen bisher auch nicht getan –, sondern eine Auswahl über die Übernahme von Artikeln von Redaktionen wie t3n treffen.
Unser Digitalwirtschafts-Reporter Jan Vollmer hat sich im Berliner Newsroom von MSN umgehört. Auch dort geht jetzt die Angst um, dass die KI, die die Redakteure dort selbst trainiert haben, diese bald ersetzen sollen – aber Microsoft schweigt.
Der Microsoft-KI von MSN Österreich gefiel der Artikel offenbar so gut, dass sie ihn gleich für das Portal auswählte – sehr zur Belustigung der Mitarbeiter, wie zu hören ist. Dem Guardian ist unterdessen ein Fehler der KI mit Shitstorm-Potenzial aufgefallen: Ausgerechnet bei einem Artikel über Black Lives Matter hat die Software zwei nicht-weiße Sängerinnen verwechselt. Bemerkenswert: Die verbliebenen Menschen im Newsroom wies Microsoft an, die KI sofort zu stoppen, sollte sie diesen Guardian-Artikel auswählen. Die wiederum erzählten das offenbar direkt der Zeitung. Haben sich KI und Mensch inzwischen gegen Microsoft verbündet? 😉
4. Hubertus Heil, was halten Sie vom bedingungslosen Grundeinkommen?
Strukturwandel, Digitalisierung und jetzt auch noch Coronakrise. Wir haben den Arbeitsminister Hubertus Heil in nicht ganz einfachen Zeiten getroffen – und im Podcast natürlich auch nicht ganz einfache Fragen gestellt. Zum Beispiel: Wie kann eine deutsche Wirtschaft nach der Autoindustrie aussehen – und was spricht eigentlich gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen? Hier geht es zum Podcast!
5. Praxistipps zum Wochenstart: Linux als Windows-Alternative und die besten Ressourcen zum Einstieg ins Programmieren
Wäre die Coronakrise nicht ein guter Zeitpunkt, um einen Vorsatz umzusetzen, den viele von euch wahrscheinlich schon lange haben? Programmieren lernen! Aber wo anfangen? Unsere Entwicklungs-Redakteurin Kathrin Stoll hat für euch die besten Quellen für den Einstieg zusammengesucht.
Oder sucht ihr noch eine Alternative zu Windows 7, weil ihr keine Lust auf Windows 10 habt? Dann solltet ihr euch diese Linux-Distributionen anschauen, die perfekt für Umsteiger geeignet sind.
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Zu Tesla: Ich bin gespannt, wie sich die Automobilindustrie da weiter entwickeln wird. Viele sind ja der Meinung, dass Tesla zwar Pionierarbeit leistet, aber letztendlich die anderen dann davon profitieren und Tesla sich langfristig nicht durchsetzen kann.
Aber Herr Musk ist ja immer für eine Überraschung gut.