Anzeige
Anzeige
News

9-Euro-Ticket könnte ab Herbst für steigende Preise sorgen

2,5 Milliarden Euro lässt sich die Bundesregierung das für drei Monate geltende Neun-Euro-Ticket kosten – mit unklaren Aussichten auf Erfolg. Nach Chaos durch volle Bussen und Bahnen im Sommer könnten ab Herbst die Preise für Fahrkarten steigen.

Von Jörn Brien
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

9-Euro-Ticket kommt, steigen danach die ÖPNV-Preise? (Foto: nitpicker/Shutterstock)

Einen Ausgleich für steigende Energiepreise und einen Anreiz für die Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) – das ist die Idee hinter dem Neun-Euro-Ticket. Im Zeitraum von 1. Juni bis Ende August 2022 kostet das Fahren mit Bus und Bahn im Nah- und Regionalverkehr nur neun Euro pro Monat. Ob die Aktion ein Erfolg wird, bleibt abzuwarten. Nach vollen Zügen im Sommer könnten ab Herbst die Preise für Fahrkarten steigen. Das trifft dann vor allem Menschen, die auf den ÖPNV angewiesen sind.

Ohne Ausgleichsgelder drohen steigende Preise

Anzeige
Anzeige

Vor höheren Preisen im öffentlichen Nahverkehr warnt etwa der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). Das liege auch an fehlenden Ausgleichszahlungen des Bundes unter anderem für höhere Sprit- und Strompreise. Wie VDV-Präsident Ingo Wortmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte, müssten mittelfristig diese fehlenden Gelder auf die Fahrpreise umgeschlagen werden. Anderenfalls müsste das Angebot eingeschränkt werden. „Die Ticketpreise werden also weiter steigen – nicht direkt zum 1. September, aber in den nächsten Preisrunden“, so Wortmann.

Das Problem: Ab Herbst würden dann Menschen, die ohnehin schon belastet sind, für ihre Fahrten mehr zahlen. Wortmann sieht das Neun-Euro-Ticket derweil positiv, hat aber keine großen Erwartungen, wie die Tagesschau berichtet. Einen Ansturm auf Busse und Bahnen ab Herbst erwarte er nicht, so der VDV-Präsident. Die Erfahrung mit besonders günstigem ÖPNV habe gezeigt: „Zuerst muss das Angebot stimmen, der Preis ist zweitrangig“. Möglich sei aber, dass man Kund:innen, die in der Coronakrise aufs Auto umgestiegen seien, zurückgewinnen könne.

Anzeige
Anzeige

9-Euro-Ticket: Vorbereitung auf Ansturm

Die günstigen Tickets könnten aber während des Aktionszeitraums zu einer aufgeladenen Stimmung in den Verkehrsmitteln führen. Es werde sehr viele volle Züge und Busse geben. Es drohe eine angespannte Stimmung unter den Reisenden. „Im absoluten Extremfall“, so Wortmann, seien auch Angriffe auf Mitarbeiter:innen möglich. Die Verkehrsunternehmen haben allerdings versucht, sich vorzubereiten, etwa durch Informationskonzepte, die Nutzung aller vorhandenen Reservezüge und -busse sowie den Einsatz von eigens bereitgestellten Fahrgastbetreuer:innen.

Anzeige
Anzeige
Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare (1)

Community-Richtlinien

Oliver

Macht doch erstmal und zieht hinterher die faktischen Lehren aus dem Projekt. Immer diese Schwarzmalerei. Das ist typisch deutsch und lähmt hierzulande auch viele andere Fortschrittsbemühungen. Die ÖPNV-Betriebe könnten das Vorhaben ja durchaus auch als Chance sehen, mehr Kundschaft zu generieren. Aber mehr Kundschaft bedeutet gleich mehr Arbeit und darauf scheinen sie keine Lust zu haben. Insbesondere für die müde Mark die sie dabei verdienen. Wahrscheinlicher ist, dass der Ansturm schnell verfliegt und die Leute ihr Ticket zwar bezahlen aber nicht nutzen. Bin gespannt, was dann wieder bemängelt wird. Ab September wissen wir mehr.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige