Was ist besser: macOS oder Windows? Das ist eine Glaubensfrage, an der gerüchteweise schon ganze Familien zerbrochen sein sollen, auf die es wohl keine einfache Antwort gibt. Eins allerdings ist klar: Windows wirft mit Microsoft Paint ein argumentatives Schwergewicht in die Waagschale – mit keinem anderen Programm kann man so schön rumprobieren und dem Begriff Bildbearbeitung einen ganz neuen Ausdruck verleihen.

Das würde wohl auch Concha García Zaera unterschreiben. Die Spanierin beschreibt sich selbst auf Instagram folgendermaßen: „Ich bin eine 91-jährige Dame. Ich male gerne mit dem Programm Paint. Aber vor allem verbringe ich gerne Zeit mit meiner Familie und meinen Freundinnen.“ Was die 91-Jährige da so „mit dem Programm Paint“ malt, das ist durchaus beeindruckend – Landschaften, Tiere und Stillleben stellt sie in hellen Farben und einem Stil dar, der an alte Werbeplakate aus den 50er und 60er Jahren erinnert.

Über 300.000 Menschen folgen der Seniorin auf Instagram, wo sie mittlerweile mehr als 100 ihrer Werke hochgeladen hat. Angefangen mit ihrer Kunst hat sie übrigens erst recht spät: Im örtlichen Senior:innenzentrum hat sie ein paar Malkurse besucht, konnte zu Hause aber wegen der starken Gerüche der Farben nicht üben. Weil sie ihren kranken Mann pflegte, war es García Zaera aber auch nicht möglich, regelmäßig Kurse zu besuchen. Also statteten ihre Enkel:innen sie mit einem alten Windows-7-PC und einer überdimensionalen Maus, mit der sie gut arbeiten kann, aus – und der Rest ist Geschichte, wie man so schön sagt.

Die Künstlerin selbst sagt übrigens von sich, sie verfüge über keinerlei Vorstellungskraft. Ihre Inspiration hole sie sich von den Postkarten, die ihr Mann ihr geschickt hatte, sowie von Zeichnungen und Gemälden, die ihr selbst gefallen. Damit hat sie es weit gebracht: Neben einem Webshop für ihre Bilder und Taschen hat sie auch einen eigenen Wikipedia-Eintrag.

Sämtliche Werke von Concha García Zaera könnt ihr euch auf ihrem Instagram-Account ansehen. Freilich ist sie nicht der einzige Mensch, der Erstaunliches mit Paint schafft: Den Künstler Paul Hines haben wir euch schon 2017 vorgestellt. Und wer absolut überzeugt ist, niemals so gut mit Paint umgehen zu können – oder wer das hier an einem Mac liest –, der kann es immer noch mit der Google-KI versuchen, die aus Kritzeleien und Skizzen gruselige Fantasy-Monster kreiert.