Ende Oktober hatte der japanische Technologiekonzern Softbank angekündigt, den angeschlagenen Büroraumanbieter Wework für 9,5 Milliarden Dollar zu übernehmen. Zuvor war der geplante Börsengang gescheitert, das einst wertvollste Startup der Welt nur noch acht Milliarden Dollar wert. Für den Crashkurs wurde vor allem Mitgründer Neumann verantwortlich gemacht. Ausgerechnet der hätte im Rahmen des Milliardendeals mit Softbank seine Wework-Anteile für knapp eine Milliarde Dollar abstoßen können – doch dieser Teil des Deals ist jetzt geplatzt, wie das Handelsblatt berichtet.
Softbank zieht Wework-Deal zurück
Demnach hatte Softbank zwar im Oktober rund fünf Milliarden Dollar an Krediten lockergemacht. Das Angebot, Wework-Aktien im Wert von drei Milliarden Dollar zu übernehmen, hat der japanische Investor aber zurückgezogen. Dafür soll die aktuelle Coronakrise aber nur mittelbar verantwortlich sein. Softbank erklärte das Platzen des Deals insbesondere mit laufenden Untersuchungen der US-Börsenaufsicht und des Justizministeriums. Offenbar fürchtet das Unternehmen Klagen von dieser Seite her gegen Wework.
Besonders betroffen ist neben Neumann auch der Risikokapitalgeber Benchmark, der schon früh in Wework investiert hatte und über den Softbank-Deal ebenfalls viel Geld hätte machen können. Die beiden Parteien sollen rechtliche Schritte gegen Softbank prüfen. Neumann etwa hatte für die Zusage des Aktienrückkaufs versichert, seine Stimmrechtsanteile aufzugeben. Darüber hatte der Wework-Gründer bis dahin den Verwaltungsrat dominiert – und etwa lange versucht, den Börsengang noch irgendwie über die Bühne zu bringen.
Coronakrise trifft Wework hart
Derweil mussten nach dem Scheitern des IPO-Plans Tausende Wework-Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Ebenfalls hart dürfte das einstige Hype-Startup treffen, dass im Zuge des geplatzten Softbank-Deals weitere 1,1 Milliarden Dollar an Krediten nicht gewährt werden. Der laufende Betrieb ist aufgrund der Coronakrise stark eingeschränkt. Angesichts der aktuellen Homeoffice-Empfehlungen werden zunehmend via Wework gemietete Büroplätze gekündigt. Wework steckt dagegen in langfristigen Mietverträgen – die Teil der Strategie des Unternehmens sind – fest. Ob die aktuell stattfindenden Verhandlungen mit den Vermietern etwas bringen, muss abgewartet werden.
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