Der Gameboy war für viele Gamer:innen in den 1990er Jahren der Einstieg in die Welt der Videospiele. Aber es gab schon damals Bestrebungen, Nintendos Handheld-Konsole auch für die Arbeit zu nutzen. Der Spiele-Publisher Gametek veröffentlichte 1991 gleich mehrere Produktivitätsanwendungen für den Gameboy unter dem Namen Infogenius. Darunter befanden sich ein Taschenrechner und eine Kalender-Anwendung samt Telefonbuch. In die gleiche Kerbe sollte auch der Workboy schlagen, eine Tastaturerweiterung für den Gameboy samt dazugehöriger Software. Das Gerät wurde am Ende jedoch nie veröffentlicht.
Die 90er sind zwar schon lange vorbei, der kanadische Indie-Game-Entwickler Liam Gallagher will den Traum von Produktivitätssoftware für den Gameboy aber offenbar noch immer nicht aufgeben. Unter dem Namen „GB Productivity Suite“ will Gallagher gleich mehrere Anwendungen für den Gameboy entwickeln und auf den Markt bringen. Interesse ist ganz offenbar vorhanden: Auf der Crowdfunding-Seite Kickstarter konnte der Entwickler bereits mehr als das dreifache der Summe einstreichen, die er nach eigener Einschätzung mindestens für die Umsetzung seiner Idee benötigt.
Das soll in der „GB Productivity Suite“ stecken
Gallagher will in jedem Fall einen Taschenrechner und eine To-do-Liste für den Gameboy entwickeln. Beide sollen später auch als echte Gameboy-Module verkauft werden. Abhängig davon, wie viel Geld die Kickstarter-Kampagne einnimmt, könnten auch noch eine Notiz-App und eine Uhr hinzukommen. Außerdem will Gallagher auch ein Modul bereitstellen, auf dem sich alle Anwendungen befinden – sofern der Speicher des Moduls dafür ausreicht.
Wer möchte, der kann sich auf Gallaghers Dev-Log über den Entwicklungsfortschritt informieren. Außerdem filmt sich der Entwickler auch regelmäßig bei der Arbeit an der Software und überträgt das Ganze live auf der Streaming-Plattform Twitch.
Wer die Produktivitätsprogramme über die Crowdfunding-Kampagne erwerben möchte, zahlt für die physische Version derzeit umgerechnet etwa 31 Euro. Eine Garantie dafür, dass die Gameboy-Module tatsächlich wie versprochen bei euch eintreffen, gibt es wie bei allen Crowdfunding-Kampagnen dieser Art allerdings nicht.