Neuralink: Elon Musk will 2022 erste Chips in menschliche Gehirne einsetzen
Das Neurotechnologieunternehmen Neuralink, das Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk zu seinen Mitgründern zählt, soll bereits im Jahr 2022 so weit sein, erste Versuche an menschlichen Gehirnen vornehmen zu können. Diesen Zeitplan hat Musk am Montag während eines Interviews auf dem „CEO Council Summit“ des Wall Street Journal (WSJ) bekannt gegeben.
„Schwer, mit Affen zu reden.“
Zwar war das Bekenntnis zu ersten Tests an Menschen nicht die zentrale Aussage. Vielmehr versteckte Musk die Ankündigung in Antworten auf Fragen zu den Zielen von Neuralink für 2022. Hier verwies Musk zunächst auf die Erfolge des Unternehmens bei der Implantation von Neurochips in Affen, um dann folgendes zum Einsatz bei Menschen zu sagen:
„Wir hoffen, dass wir diese Chips im nächsten Jahr bei unseren ersten Menschen einsetzen können, das heißt bei Menschen mit schweren Rückenmarksverletzungen wie Tetraplegikern, sofern die FDA ihre Zustimmung erteilt.“ Die FDA (Food and Drug Administration) ist die US-Gesundheitsbehörde, die unter anderem für die Zulassung medizinischer Therapien zuständig ist.
Am Dienstag hat Musk die Zielsetzung auf Twitter noch einmal bekräftigt. Er gehe davon aus, dass sich der Fortschritt beschleunigen werden, sobald erste Chips in Menschen arbeiten würden. Schließlich sei es schwer, mit Affen nuancierte Gespräche zu führen, schrieb der Milliardär.
Neuralink verpasst Musk-Prognosen eigentlich immer
Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, als würde Musk typischerweise overpacen, darf die Ankündigung doch eher als Rückschritt angesehen werden. Denn 2019 hatte Musk noch das Ziel 2020 für erste Tests mit Menschen ausgegeben und im Frühjahr 2021 hatte er die Hoffnung geäußert, dass Neuralink „vielleicht in der Lage sein wird, erste Versuche am Menschen später“ im Jahr 2021 durchzuführen. Beide Prognosen haben sich als falsch erwiesen.
Auch wenn das notorische Verpassen der eigenen Prognosen typisch für Musk ist, dürften selbst erste Tests im Jahr 2022 oder 2023 noch als bahnbrechend durchgehen. Zwar gibt es konkurrierende Neurotech-Unternehmen, die bereits Tests an Menschen vornehmen, wie meist ist aber der Ansatz des Musk-Unternehmens raumgreifender aufgestellt.
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