Die dunkle Seite des Mondes ist wenig erforscht, da Kameras hier bisher zu wenig Licht hatten, um detailreiche Bilder zu schießen. Der südkoreanische Orbiter Korean Pathfinder Lunar Orbiter kann nun aber Bilder von Gegenden auf dem Mond liefern, die nie beleuchtet werden.
Möglich macht das eine neue Kameratechnik namens Shadowcam, die von der Nasa finanziert wurde, wie es auf der Website des Projektes heißt. Damit können die sogenannten dauerhaft beschatteten Bereiche des Mondes erstmals fotografiert werden.
Die Shadowcam ist 200 Mal lichtempfindlicher als die Narrow Angle Cam, mit der die beleuchteten Bereiche des Mondes fotografiert wurden. Das wiederum heißt aber auch, dass die Kamera nur die sehr dunklen Bereiche fotografieren kann. In den hellen Bereichen ist sie schlicht überbelichtet.
Shackleton-Krater das erste Ziel
Als erstes Ziel hat der koreanische Orbiter mit der Shadowcam den Shackleton-Krater ins Visier genommen. Den Forschern ist auf den ersten Blick allerdings kein großer Unterschied zu beleuchteten Kratern aufgefallen.
Der hellere Teil am oberen Rand des Bildes [unten] zeigt die Wand des Kraters, während der dunkle Teil den Boden darstellt. In so einem Detailreichtum wurde der Shackleton bisher noch nicht gesehen.
Der Pfeil zeigt einen Pfad, der durch einen Felsbrocken mit einem Durchmesser von rund fünf Metern entstanden ist, der den Kraterrand heruntergerollt ist. Das ist allerdings auch keine Seltenheit in anderen Kratern auf dem Mond.
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Weitere Bereiche sollen beleuchtet werden
Der Shackleton ist nur der Anfang. Die Shadowcam soll alle dauerhaft beschatteten Bereiche des Mondes erkunden und dort nach Frost und Eis suchen. Dazu soll sie ausmachen, ob die Jahreszeiten irgendwelche Auswirkungen auf diese Bereiche haben.
Schließlich wollen die Forscher mit den Bildern Kartierungen anfertigen, die bei zukünftigen Oberflächenerkundungen des Mondes helfen sollen.
Diese Informationen könnten ebenfalls hilfreich sein für eine KI, der die Nasa gerade das Fahren auf dem Mond beibringt. So bekommt sie zumindest einige Orientierungspunkte, um ihren Weg zu finden.