Mit Artemis 2 sollen zum ersten Mal seit den 60er-Jahren wieder Menschen auf den Mond fliegen. Die Nasa bereitet sich darauf vor, indem sie dafür verschiedene Arten der Navigation testet. Für eine füttert ein Ingenieur eine KI, um selbst bei widrigen Verhältnissen immer zu wissen, wo es langgeht. Das berichtet die Nasa auf ihrer Homepage.
In Ermangelung von Straßen, Gebäuden oder anderen markanten Orientierungspunkten ist das Navigieren auf dem Mond nicht so einfach. Daher entwickelt die Nasa ein KI-gestütztes Navigationssystem.
Der Ingenieur Alvin Yew füttert es dazu mit Kartendaten des Lunar Reconnaisssance Orbiter. Der Satellit umkreist den Mond seit 2009 und besitzt einen lasergestützten Höhenmeter (Lola), der Steigungen und Oberflächenbeschaffenheit misst und „hochauflösende topografische Karten“ erstellt.
Vor dem Horizont geht’s weiter
Yew trainiert das Programm außerdem mit Merkmalen, die am Mondhorizont auftauchen würden. Mit den Kartendaten kreiert er digitale Panoramen, die mit echten Aufnahmen – etwa von Rovern – abgeglichen werden.
Yew erklärte gegenüber Gizmodo: „Vom Konzept her ist es so, als würde man nach draußen gehen und versuchen, durch Vermessung des Horizonts und der umliegenden Landmarken herauszufinden, wo man sich befindet.“ Dabei soll das Projekt eine Bestimmungsgenauigkeit von etwa neun Metern erreichen.
Die Nasa arbeitet an unterschiedlichen Lösungen, um eine bessere Orientierung auf dem Mond zu ermöglichen. Zuletzt hat sie einen Mond-Rucksack ausprobiert, in dem allerlei Technik eine hochauflösende 3D-Karte in Echtzeit rendert.
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Zusätzlich arbeitet sie an einem System namens Lunanet. Es soll neben einem Navigationssystem auch einen Kommunikationshub darstellen und eine Internetverbindung liefern.
Voraussichtlich werden mehrere Lösungen in der Orion-Raumkapsel mitgenommen, denn die Wissenschaftler setzen zumeist auf redundante Systeme. Oder wie Yew sagt: „Wenn es um die Erforschung des Mondes durch den Menschen geht, ist es wichtig, zuverlässige Backup-Systeme zu haben.“