Diese Dating-App kostet bis zu 30.000 Dollar – und will deine Karriere sehen
Neues Jahr, neues Glück – das scheint für viele Menschen auch im Datingleben zu gelten. Zumindest hat die Dating-App Tinder 2023 von einem sichtbaren Anstieg der Useraktivität zu Beginn des Jahres berichtet. Zwischen Anfang Januar und dem Valentinstag waren damals insgesamt 11,4 Millionen mehr Nachrichten verschickt und 58,7 Millionen mehr Likes vergeben worden als im restlichen Jahr.
Auch Amanda Bradford hofft auf den Dating-Aufschwung Anfang des Jahres: Sie ist Gründerin einer Matchmaking-App, die bis zu 30.000 US-Dollar pro Jahr kostet und die Linkedin-Profile ihrer User auswertet.
The League: Teures Dating für High Performer
Elitär soll es bei The League zugehen – und leistungsorientiert. „Du gibst dein Linkedin-Profil ein, damit du sehen kannst, was jemand in seiner Karriere macht, seine Ausbildung, seinen Hintergrund“, erklärt Bradford im Interview mit dem Fortune-Magazin.
Bevor sie The League 2014 gegründet hat, habe sie sich diese Informationen zu ihren Dates selbst zusammengesucht. Das Ziel der Recherchen: „Ich wollte eine Beziehung finden, die mich darin unterstützt, ehrgeizig, motiviert und karriereorientiert zu sein, und sich davon nicht einschüchtern oder bedrohen lässt“. Weil ihr herkömmliche Dating-Apps zu wenig Hintergrundinfos zu den Ambitionen der gezeigten Kandidaten zeigen, gründet Bradford einen eigenen Service.
Wer mit The League datet, muss dafür mittlerweile ordentlich Geld in die Hand nehmen. Für die Basisstufe „Member“ werden pro Woche 100 Dollar fällig, laut einem Sprecher des Unternehmens ist das auch die beliebteste der vier Bezahlstufen. Mitglieder mit dem Status „Investor“ zahlen 400 Dollar pro Woche, wer das teuerste „VIP“-Paket bucht, muss monatlich fast 2.500 Dollar berappen.
Karriereorientiertes Dating: Nichts dem Zufall überlassen
Im Jahr kommen für die „VIPs“ so bis zu 30.000 Dollar zusammen. Im Gegenzug gibt es wöchentliche Speed-Dates, Vorschläge aus bis zu zehn verschiedenen Städten und die Beratung durch einen persönlichen „Concierge“, der Dating-Tipps gibt und hilft, das eigene Profil aufzupolieren.
All das soll die Suche nach einer Beziehung effizient und zielgerichtet gestalten.
Sie glaube nicht an Zufälle, sagt die Gründerin gegenüber Fortune, habe nicht „herumsitzen“ und darauf warten wollen, „dass der perfekte Partner vom Himmel fällt“. Für die User von The League soll sich Dating zwar noch immer ein wenig nach glücklichem Zufall anfühlen, aber eben „strategischer und technologiegestützter“.
Bradford glaubt, das dieses effizienzorientierte Dating das Dating der Zukunft ist. Menschen würden einander noch immer „in einer Bar über den Weg laufen“ – sie hätten nur vorher ihr Smartphone genutzt, um „klug vorzugehen“ und „nicht zu 100 % von Glück und Zufall abhängig zu sein“.