- Smartrings: Leichte und dezente Schlaf- und Fitnesstracker
- Smartrings bieten längere Laufzeit als Smartwatches
- Oura, Circular und Co.: Was versprechen Smartrings-Hersteller?
- Oura setzt auf monatliches Abo – andere nicht
- Smartrings: Die Auswahl wird immer größer
- Galaxy Ring: Samsungs Smartring kommt wohl im Juli
- Es könnte schwieriger für Oura und Co. werden
Oura, Ultrahuman und Circular: Was Smartrings anders machen als Smartwatches
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Zum Tracken von Fitness- und Gesundheitsdaten gelten Smartwatches wie die Apple Watch Series 9 (Test) oder Googles Pixel Watch beziehungsweise Fitnesstracker wie Fitbits Charge 6 oder Xiaomis Band-Serie als am weitesten verbreitet. Wer jedoch etwa in der Nacht keine Lust hat, störende Messwerkzeuge am Handgelenk zu tragen, findet mit smarten Ringen eine dezente Alternative.
Smartrings: Leichte und dezente Schlaf- und Fitnesstracker
Die Ringe, die 2,5 bis etwa 5,0 Gramm auf die Waage bringen, besitzen wie die größeren Uhren und Tracker allerlei Sensoren zum Vermessen der Gesundheitsdaten. Diese sind in die untere Innenseite des Rings in Harz gegossen. Damit sind die Ringe auch gegen Wasser geschützt und je nach Modell für tiefere Tauchgänge geeignet.
Ein weiterer Vorteil der Sensorpositionierung am Finger ist laut Expert:innen die präzisere Messung des Herzschlags als am Handgelenk. Durch ihr geringes Gewicht und die Größe sind sie oftmals die bessere Wahl, um permanent getragen zu werden.
Im Unterschied zu den meisten gängigen Smartwatches wie jenen von Apple, Samsung oder Google müssen die kleinen Tracker nicht täglich aufgeladen werden – laut Oura (Test) muss der hauseigene Ring lediglich einmal pro Woche an die Ladestation. Das gilt derweil auch für Produkte anderer Anbieter im Segment wie Circular oder Ultrahuman.
Smartrings bieten längere Laufzeit als Smartwatches
Dass die Ringe weniger Energie verbrauchen, liegt überwiegend am Fehlen des Displays. Sämtliche Gesundheitsdaten lassen sich logischerweise nicht auf dem Ring anzeigen, sondern werden per Bluetooth-Verbindung auf das Smartphone in eine korrespondierende App übertragen. Hier bietet jeder Hersteller seine eigene Lösung an, die je nach Anbieter besser oder schlechter gestaltet ist und eure Trackingdaten unterschiedlich detailliert und übersichtlich aufschlüsselt.
Ebenso unterschiedlich verhält es sich mit der Datenbereitstellung für Dienste wie Apple Health, Google Fit oder etwa Strava. Manche bieten Schnittstellen an, andere wiederum nicht, sodass Nutzer:innen ihre Gesundheitsdaten nur in der jeweiligen Hersteller-App anschauen können, wobei die Auswertung der Daten verschiedener Geräte in einer zentralen App sicherlich für manche Nutzer:innen wünschenswert wäre.
Oura, Circular und Co.: Was versprechen Smartrings-Hersteller?
Mit den winzigen integrierten Sensoren versprechen die meisten Hersteller wie Oura, Circular, Ringconn oder Ultrahuman, biometrische Werte wie Herzfrequenz und ‑variabilität, Erholungsindex, Körpertemperatur und den Sauerstoffgehalt des Blutes zu messen.
Mithilfe dieser Daten lassen sich laut den Unternehmen unter anderem die Schlafqualität und die Schlafbilanz, die allgemeine Fitness, der Kalorienverbrauch und die Periodenvorhersage ermöglichen. Auch die Früherkennung von Krankheiten sei bedingt möglich. Zu den Basisfunktionen gehören, wie auch bei Smartwatches, ein Schrittzähler, damit man am Ende des Tages weiß, ob das eigene Laufziel auch erreicht worden ist.
Der Anbieter Ultrahuman bietet mit dem M1 zudem zusätzlich zum Air Ring ein Blutzuckermessgerät, das in den Oberarm gepikt wird. Es liefert damit kontinuierliche Glukose-Messwerte, die von Tipps zur Optimierung des eigenen Lebensstils begleitet werden.
Oura setzt auf monatliches Abo – andere nicht
Die Funktionsvielfalt der Ringe unterscheidet sich selbstredend je nach Hersteller, ebenso die Höhe des Kaufpreises und das Geschäftsmodell. So verlangt etwa Oura zusätzlich zum Kaufpreis des Rings, der je nach Ausführung und Material bei 330 bis 600 Euro liegt, monatliche Abogebühren in Höhe von 5,99 Euro. Damit ist das Ganze nicht sonderlich billig.
Mitbewerber auf dem Markt verlangen keine zusätzlichen Abogebühren, bisweilen kosten deren Ringe aber mehr. So beläuft sich etwa der Preis des Ultrahuman Air auf 380 Euro*, der Ringconn kostet um die 280 Euro und für den Circular Pro 1 werden 364 Euro fällig.
Damit euch der Smartring auch passt, bieten alle Hersteller Hilfestellungen zum Bestimmen der richtigen Größe. Einige wie Ringconn oder Oura schicken euch sogar ein kostenloses Größenprobier-Set nach Hause.
Smartrings: Die Auswahl wird immer größer
Auch wenn es diese Gerätekategorie schon eine Weile gibt, scheint 2024 das Jahr der Smartrings zu werden. Denn wie die Heise-Kollegin Ulrike Kuhlmann und The-Verge-Autorin Victoria Song auf der CES 2024 feststellen konnten, schießen die Hersteller förmlich wie Pilze aus dem Boden.
Unter anderem haben Unternehmen wie Monavo Health und Amazfit ihre Kreationen Evie Ring und Helio Ring ausgestellt. Ersterer richtet sich primär an Frauen, das Modell von Amazfit befindet sich offenbar noch in der Fertigstellung. Amazfit ist indes bekannt für seine Smartwatches und Fitnesstracker.
Galaxy Ring: Samsungs Smartring kommt wohl im Juli
Dass im Smartring-Sektor großes Potenzial vorhanden ist, zeigt sich außerdem daran, dass mit Samsung der südkoreanische Tech-Riese und Hersteller von Galaxy-Smartphones und ‑Watches in das Business einsteigen will. Im Zuge der Vorstellung der neuen Top-Smartphones Galaxy S24, S24 Plus und S24 Ultra hat das Unternehmen verkündet, einen Smartring auf den Markt zu bringen.
Der Galaxy Ring wird sich laut Hersteller in das hauseigene Health-Ökosystem einfügen und ein „leistungsfähiges und zugängliches“ Gesundheits- und Wellness-Gerät werden. Wie die Modelle der Konkurrenz wird der Ring in verschiedenen Größen angeboten. Erwartet wird die finale Vorstellung des Rings im Laufe des Julis 2024.
Es könnte schwieriger für Oura und Co. werden
Wenn Samsung seinen smarten Ring auf den Markt bringt, könnten bislang etablierte Hersteller wie Oura ernste Probleme bekommen. Denn der südkoreanische Hersteller hat mit seinem massiven Marketingbudget eine komplett andere Reichweite und Marktdurchdringung. Zudem verfolgt Samsung bei seinen Health-Gadgets wie der Galaxy Watch bislang eine andere Produktstrategie: Im Unterschied zu Oura, die knapp sechs Euro im Monat für den Empfang der Gesundheitsdaten verlangen, erhebt Samsung keine monatlichen Gebühren für die Nutzung der Funktionen seiner Wearables. Gerüchte besagen indes, dass auch Samsung ein Abomodell einführen könnte.
Die neue Produktkategorie könnte Samsungs eigenes Ökosystem abermals stärken, das schon jetzt aus mehr als nur Smartphones, Tablets, Watches und Notebooks besteht. Fraglich ist derzeit noch, wie es bei Samsungs Smartring um die Kompatibilität mit Nicht-Samsung-Smartphones und iPhones bestellt sein wird.
Marktforschungsunternehmen gehen davon aus, dass smarte Ringe in den nächsten Jahren an Popularität gewinnen werden, da sie von Nutzer:innen permanent getragen werden und so präzisere Daten bei der Gesundheitsüberwachung liefern können.