Wer schon einmal gegen die höchste Schwierigkeitsstufe Fifa (oder neuerdings EAFC) gespielt hat, weiß, dass die KI auch in Videospielen schon ordentlich Power hat. Langsam findet generative KI, also künstliche Intelligenz, die eigenhändig Inhalte erstellen kann, immer mehr Anwendung in Games. Eines der ersten Spiele, das auf die neue Technologie zurückgreift, ist Suckup.
Das Spielprinzip ist eigentlich ganz einfach. Du spielst einen Vampir und musst deine Opfer überzeugen, dich ins Haus zu lassen, um sie dann zu beißen. Die verschiedenen Bewohner der Nachbarschaft sind dabei alles einzigartige, aber auch etwas stereotype Charaktere wie ein Rapper, eine Ärztin oder ein Paranoider. Unterstützt mit generativer KI entstehen so ganz individuelle Unterhaltungen zwischen dir und den NPC. Zusätzlich stehen dir noch unterschiedliche Kostüme zu Verfügung. Verkleidest du dich beispielsweise als Polizist, reagieren die Bewohner auf dein Outfit.
Spielprinzip noch nicht ganz ausgereift
Suckup spielt sich wie eine Tech-Demo, die eine neuartige Spielmechanik vorstellen möchte. Das gelingt Proxima, dem Indie-Entwicklerstudio aus San Francisco, auch ziemlich gut. An anderen Stellen merkt man allerdings, dass noch nicht alles ausgereift ist. So braucht das Spiel dauerhaften Serverkontakt. Die Interaktionen mit den Menschen aus der Nachbarschaft werden nämlich nicht lokal auf deinem Rechner generiert, da die generative KI laut Entwickler die Anforderungen ins Unendliche schießen lassen würde.
Ausgereifter sieht das Ganze auf der CES aus. Dort hat Nvidia die Avatar Cloud Engine (ACE) präsentiert – eine Game-Engine, mit der komplette Gespräche mit NPC aus Videospielen möglich sein sollen, die sich an die Umgebung und das Spielgeschehen anpassen sollen. Wie eine genaue Implementierung hier aussehen kann, steht aber noch offen.
Bei Proxima zahlt bislang der Entwickler für jede dieser Interaktionen im Spiel Token, die für die Generierung der Antworten nötig sind. Beim Kauf des Spiels für 12,95 Euro bekommst du 10.000 Token geschenkt. Diese reichen laut Entwicklerteam für ungefähr 40 bis 50 Stunden Spielzeit. Für den Spielinhalt ist das mehr als nötig, trotzdem wirkt die Lösung doch etwas umständlich.
Suckup ist außerdem nur über die Website erhältlich. Als Grund nennt der Entwickler die fehlenden KI-Vorgaben des Betreibers der Game-Plattform. Steam hat nach dem Release des Spiels im Dezember nachgelegt. Seit Mitte Januar gibt es auf der Gaming-Plattform Vorgaben zum Umgang mit KI. Ob und wann Suckup für Steam erhältlich ist, steht noch nicht fest.