Schon seit Jahren klagen Contentanbieter, Händler oder Streaming-Plattformen über illegales Streaming von Serien und Filmen. Aber die sogenannte Filmpiraterie ist nicht der einzige Kostenfaktor, wenn es um Netflix, Hulu oder Prime Video von Amazon geht. Einer Studie von Cordcutting.com zufolge verwendet jeder fünfte Nutzer der Streamingdienste dazu unerlaubt ein Konto eines anderen Nutzers.
Netflix: 24 Millionen Nutzer zahlen nicht fürs Filmeschauen
Die einfache Rechnung der Studienersteller am Beispiel Netflix: Rund 24 Millionen Nutzer des Dienstes zahlen nicht für das Filmschauen. Dadurch entgehen Netflix mindestens 7,99 US-Dollar pro Nutzer und Monat – also 192 Millionen Dollar pro Monat und 2,3 Milliarden Dollar im Jahr. Bei Prime Video sollen es monatlich immerhin 45 Millionen Dollar sein, Hulu muss durch das Account-Sharing auf 40 Millionen Dollar verzichten.
Netflix scheint die „illegalen“ Nutzer dabei am längsten bei der Stange zu halten, wie Techcrunch schreibt. Während ein Nutzer ein Konto bei Prime Video und Hulu 16 beziehungsweise elf Monate unerlaubt mitverwendet, sind es bei Netflix 26 Monate. Immerhin könnte Netflix auch den im Vergleich größten Teil der nichtzahlenden Nutzer zu zahlenden Kunden machen. Laut der Studie haben 59,3 Prozent der Befragten angegeben, für Netflix zu zahlen, wenn ihnen der Zugang gekappt würde. Bei Hulu waren es 37,8, bei Prime Video 27,6 Prozent.
Theoretisch könnte Netflix jenen, die durch das Teilen eines Kontos außerhalb des eigenen Haushalts gegen die AGB verstoßen, den Zugang verweigern. Praktisch ist das allerdings sehr unwahrscheinlich, schon allein, weil es schwierig ist, einen solchen Verstoß einwandfrei nachzuweisen.
Künftig könnten Streaminganbieter auf künstliche Intelligenz setzen, um festzustellen, ob ein Account von mehreren Nutzern aus unterschiedlichen Haushalten widerrechtlich gemeinsam genutzt wird. Ein entsprechendes Tool hat die Firma Synamedia ein Tool auf der CES vorgestellt. Ob und welche Streaminganbieter dieses zum Einsatz bringen, ist aber unklar.
Hoch lebe die DVD, die kann man dann privat verleihen wie man will. Und wenn man 2-Fach gucken kann, kann man auch nur 2-Fach gucken wie vertraglich vereinbart, aber man guckt ja auch nicht andauernd. Also relativiert sich das wieder (zumindest bei Netflix).
Was anderes wäre ein Proxy der selbst verteilt.
Die bekommen einfach den Hals nicht voll!
Wenn ich mein Account nicht mehr teilen würde, würde keiner der aktuellen Benutzer sich ein eigenes anlegen. Ich würde dann aber sicherlich vom 4-Geräte gleichzeitig auf 1-Gerät gleichzeitig Paket runterstufen.
Dachte ich auch gerade. Wenn das Teilen mit meiner Familie, ausserhalb des eigenen Haushaltes, von Netflix geahndet wird, sehe ich nur die Kündigung als Lösung, da ich keine 13.99 Euro im Monat alleine zahle und eine Bildqualität, wie im 7.99 Euro Paket, heutzutage technisch nicht mehr akzeptiere. Alleine brauche ich auch keine vier „at the same time“. So gesehen macht Netflix keinen Verlust, sondern durch mich „Gewinn“. Sorry, aber solche einseitige Berichterstattung nervt. Man kann auch mehrere Seiten beleuchten und muss den Lesern nicht ständig das Gejammere der Industrie unterjubeln…
Das ist eine Milchmädchenrechnung. Ich hab zwar kein Netflix. Aber es ist verwegen anzunehmen, dass diejenigen, die jetzt den Account sharen, sich dann jeweils eine Vollabo gebucht hätten.
Das ist der gleiche Irrglaube mit dem die Musik- und Filmindustrie ihre „Verluste“ durch „Raubkopierer“ berechnet. Nur, dass hier jetzt alle einen Beitrag zahlen. Nur eben nicht den vollen.
Dazu kommt, dass für eine Einzelperson leider nur der kleine Vertrag in Frage kommt. Da gibt es aber nur Augenkrebs-SD. Geile Idee das zu koppeln. Wenn die Accounts nicht mehr geteilt werden können, bin ich als Singlehaushalt wieder raus. Sorry, dann bekommen sie eben nicht mal die 3,50 Euro von mir.
Außerdem fangen jetzt noch andere Big Player der Industrie an ihre eigenen Plattformen zu öffnen und eigene Inhalte von Netflix und Amazon abzuziehen. Ich vermute aber mal, dass sich deswegen an den Preisen aber nichts ändert. Das klingt fair.