City One: Das steckt in dem innovativen Elektrokleinwagen aus München
Adaptive City Mobility tüftelt seit rund zehn Jahren an einem elektrischen Stadtmobil. Das Münchner Unternehmen gab nun einen Ausblick auf die Serienversion des „City One“. Das Leichtelektromobil entspricht der EG-Fahrzeugklasse L7e, andere prominente Vertreter sind der Microlino oder der Renault Twizy. Auffällig ist das Akkuwechselsystem: Neben einem festen Lithium-Ionen-Modul (240 Kilometer Reichweite) stecken unter dem Kofferraum vier Aggregate zum Auswechseln. Sie sind in etwa so groß wie ein kleiner Koffer und wiegen zehn bis zwölf Kilogramm. 100 bis 120 Kilometer Reichweite bringen sie mit, sodass sich insgesamt rund 360 Kilometer Reichweite erzielen lassen. Die optionale Dachbox kann weitere vier Module tragen.
Modular von einem der i3-Väter
Fahrer:innen können den City One mit wenigen Handgriffen vom Pkw zum Kleintransporter umbauen. Dann passt eine komplette Europalette in den Kleinwagen. ACM-CEO Paul Leibold sagte dem Handelsblatt: „Es ist möglich, sie mit einem Gabelstapler reinzusetzen.“ Der Diplom-Ingenieur arbeitete bei BMW am Leichtbauwagen i3 mit. Für ACM sammelte er 40 Millionen Euro ein und begeisterte einige Fachmänner aus dem Automotive-Bereich. So sitzt der ehemalige Opel-Chef Karl-Thomas Neumann im Beirat des Unternehmens. Er soll bei der kommenden Investitionsrunde helfen. Das Interesse speziell aus dem asiatischen und arabischen Markt sei sehr groß, verrät Leibold dem Wirtschaftsmagazin. Der Vorteil: Durch das Wechselsystem sind die Kunden unabhängig von Schnellladenetzen – zum Beispiel außerhalb von Europa und den USA.
Werbung auf der Heckklappe
Besonders stolz sind die Väter des City One auf die Fähigkeiten ihrer digitalen Plattform, die in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Eingebettete Systeme und Kommunikationstechnik, Siemens und der Porsche-Tochter MHP entstanden ist. Leibold plant, das Auto an Flottenbetreiber zu verkaufen, die Auftragsfahrten buchen können. Außerdem sollen Versicherungen die Fahrzeugdaten gegen Geld auswerten dürfen. Am Heck hat ACM ein E-Ink-Display in 40-Zoll-Größe verbaut, das Werbung abspielen kann. Flottenbetreiber und ACM könnten damit 3.000 Euro pro Monat einnehmen, hat das Münchner Startup ausgerechnet.
Minimale Kosten und 10.000 Euro Kaufpreis
Sehr viele Überlegungen scheinen sich darum zu drehen, den Preis und die Unterhaltskosten des Autos so niedrig wie möglich zu halten. So soll der ACM City One je nach Ausstattung zwischen 10.000 und 15.000 Euro kosten. Dieser Preis sei durch Produktion und Entwicklung kaum weiter zu senken. Entsprechend spartanisch ist das Auto ausgestattet: Das Armaturenbrett hat weniger Schalter als ein Gaming-Controller, aufwendige Innenausstattung oder Airbags sucht man vergebens. Das Design strahlt Schlichtheit und Robustheit aus.
Top-Speed: 110 Kilometer pro Stunde
Die Daten der Fahrzeuginnereien lesen sich ebenfalls nicht berauschend. Die Wechselakkus besitzen je 2,5 Kilowattstunden, die über 48 Volt geladen werden können. ACM gibt acht Stunden Ladezeit an einer Schukosteckdose und fünf Stunden an einer Ladestation an. Der Verbrauch soll bei 8,5 Kilowattstunden pro 100 Kilometern liegen. Das wäre ein sehr guter Wert in Sachen Sparsamkeit. Der City One darf maximal 110 Kilometer pro Stunde fahren.
„Das Leichtelektromobil entspricht der EG-Fahrzeugklasse L7e“
Das ist aufs Ganze betrachtet, die Richtung, in die es letztendlich geht. Innerstädtisch, aber gerade auch auf dem Land und vor allem für Pendler ist so ein Fahrzeug die einzige zukunftsweisende, weil wirklich energie- und platzsparende Alternative zum Allpurpose-Fahrzeug der alten Automobilität.
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