Die neuen Hero 8 aus dem Hause Gopro, über die wir hier berichteten, erweisen sich als „zweifellose Hits“, wie es Gopro-Chef Nicholas Woodman bei der Vorstellung der Finanzdaten formuliert hat. So wurden von den Hero-8-Modellen im ersten Monat 40 Prozent mehr Einheiten verkauft als vom Vorgängermodell Hero 7, welches ebenfalls einen neuen Rekord gesetzt hatte.
Mit dem besten Verkaufsstart in der Geschichte von Gopro konnte der Hersteller Analysten überraschen. Diese hatten mit einem stärker sinkenden Umsatz gerechnet. Nachbörslich erzielte die Gopro-Aktie einen Anstieg um sechs Prozent.
Absolute Zahlenwerte sind alles andere als gut
Dabei sind die Zahlen insgesamt alles andere als gut. Immerhin weist Gopro mit einem Umsatz von 131 Millionen US-Dollar im abgelaufenen Quartal den niedrigsten Quartalsumsatz seit dem Börsengang 2014 aus. Dem steht ein ebenfalls nicht unbeachtlicher Quartalsverlust von rund 75 Millionen Dollar gegenüber.
Dennoch sehen Analysten Gopro auf dem richtigen Weg. Teilweise hängen die Verluste mit der Refokussierung des Unternehmens und dem Abbau bestehender Kapazitäten unter Wegfall einzelner Geschäftsbereiche zusammen. Gopro schrumpft sich gesund, das zehrt allerdings noch an der Substanz. Gopros Finanzchef Brian McGee legt daher Wert auf die Feststellung, dass die operativen Kosten des abgelaufenen Quartals mit 99 Millionen die geringsten seit fünf Jahren waren.
Gopro Plus: 66 Prozent mehr Cloud-Nutzer
Das neue Produkt-Lineup sowie Gopros Cloud-Speicherdienst Plus scheinen jedenfalls in die richtige Richtung zu weisen. So konnte Gopro allein für den monatlich fünf Dollar kostenden Speicherdienst Gopro Plus bereits mehr als 300.000 zahlende Kunden gewinnen und die Zahl der Abonnenten innerhalb eines Jahres um 66 Prozent steigern. Woodman will die Zahl der Abonnenten im Laufe des kommenden Jahres verdoppeln.
Zudem verkaufte Gopro im Vergleich zum Vorjahr 50 Prozent mehr Geräte über die eigenen Website und konnte damit höhere Margen im eigenen Hause behalten.
Fazit: Gopro ist nicht vom Ableben bedroht
In den letzten Jahren war immer wieder darüber spekuliert worden, dass die Kameraverbesserungen in Smartphones eines Tages zu einer Marginalisierung Gopros führen könnten. Mit den Modellen der Generationen 7 und 8, insbesondere mit der neuen Hero Max, die sich gezielt an Vlogger richtet, zeigt das Unternehmen, dass Smartphones letztlich keine Konkurrenz für die Zielgruppe der eigenen Action-Cams sind. Dabei spielt sicherlich eine Rolle, dass sich Gopro preislich in einem Rahmen bewegt, der unterhalb der Preise von High-End-Smartphones angesiedelt ist.
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