
Es ist eine Warnung, die nicht unbedingt unnütz, aber doch schwierig umzusetzen ist. So rät der ADAC in einer neuen Pressemitteilung dazu, beim Neuwagenkauf darauf zu achten, dass das Auto der Wahl keine versenkbaren Türgriffe aufweist.
ADAC: Bündige Griffe als Sicherheitsrisiko
Denn ebendiese versenkbaren Türgriffe könnten die Rettung der Insassen im Rahmen eines Unfalls erschweren. „Für die schnelle Rettung von Personen aus einem Unfallfahrzeug ist es für Ersthelfer wichtig, ein Fahrzeug von außen schnell, einfach und intuitiv öffnen zu können“, so der ADAC.
Griffe, die sich im abgestellten Zustand, sowie während der Fahrt bündig in die Karosserie zurückziehen, sind teilweise schwer zu bedienen. Insbesondere wenn sie von außen nicht etwas durch Druck oder Hebel gegriffen werden können, stellen sie für die Insassen ein Risiko dar.
Verunfallt das Fahrzeug und werden die Insassen dadurch handlungsunfähig, müssen Rettungskräfte Gewalt gegen die Scheiben ausüben, um an die Menschen im Auto zu gelangen. Das ist einerseits nicht ganz einfach, andererseits birgt das weiteres Verletzungsrisiko.
Kaufempfehlung: Wenn bündig, dann mit Eingriff
Bei den meisten modernen Autos, vor allem bei E-Autos, gehörten derlei Griffe indes zur Standardausstattung. Bei Tesla-, Hyundai– oder Kia-Stromern sind ebensolche Griffe verbaut. Gleiches gilt für die deutschen Marken BMW und Mercedes. Auch VW verbaut bündige Griffe, belässt aber einen Eingriff, über den die Tür unproblematisch geöffnet werden könnte.
Autogriffe, die nur elektrisch geöffnet werden können, wie jene etwa des neuen Kia EV9, würden speziell bei unfallbedingtem Ausfall der Stromzufuhr eine zusätzliche Gefährdung der Insassen bedeuten. Denn niemand käme in einem solchen Fall schnell an die Personen im Inneren des Fahrzeugs heran.
ADAC: Mechanische Türgriffe beste Wahl
„Aus Sicht des Mobilitätsclubs garantiert eine mechanische Lösung für das Ausfahren der Türgriffe die besten Chancen, nach einem Crash die Türen von außen öffnen zu können – auch, wenn die Stromversorgung ausfällt“, so der ADAC, der dabei auf einen Unfall im August 2022 verweist, bei dem zwei 18-Jährige wegen der nicht ausgefahrenen Griffe ums Leben kamen.
Verfügt euer Auto über eine elektrische Notentriegelung von innen, solltet ihr euch über dessen Funktionsweise informieren und die Funktion „bestenfalls den anderen Insassen zeigen.“ Das Mitführen eines Fenster-Notfallhammers halten die Expert:innen ebenfalls für empfehlenswert.