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Hyundai Ioniq 6 im Test: Hohe Ladeleistung, geringer Verbrauch

Der Hyundai Ioniq 6 zählt zu den effizientesten Elektroautos am Markt. Wir waren zwei Wochen mit der vollelektrischen Limousine unterwegs.

Von Frank Feil
6 Min.
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Das Design des Hyundai Ioniq 6 steht klar im Zeichen der Aerodynamik. (Foto: Frank Feil)

Für viele Menschen spielt bei der Entscheidung für oder gegen ein Elektroauto nach wie vor die Reichweite die wichtigste Rolle. Eine hohe Reichweite kann man einerseits dadurch erreichen, dass man in ein großes Auto einen großen Akku packt, wie beispielsweise Mercedes-Benz es beim EQS (108 Kilowattstunden) getan hat oder Nio beim ET7 (100 Kilowattstunden).

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Und dann gibt es Hersteller wie Hyundai, die den ganzen Fokus auf die Effizienz des Fahrzeugs legen. Ein Paradebeispiel dafür ist der Hyundai Kona Elektro. Obwohl der Kompakt-SUV nicht von Grund auf als Elektroauto konzipiert wurde, bringt er es je nach Außentemperatur und Streckenprofil auf einen Verbrauch zwischen 16 und 18 Kilowattstunden (Kilowattstunden) pro 100 Kilometer. Daraus resultiert dann eine Alltagsreichweite zwischen 400 und 500 Kilometern – und das mit einer 64-Kilowattstunden-Batterie.

Allerdings hat der Kona Elektro ein großes Manko: die Ladeleistung. Selbst unter optimalen Bedingungen dauert der Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent SoC (State-of-Charge) zähe 47 Minuten. Gut, dass Hyundai auch noch den Ioniq 5 im Portfolio hat. Der ist zwar nicht ganz so effizient, erreicht aber dank 800-Volt-Technologie eine maximale Ladeleistung von 240 Kilowatt – und braucht somit für den Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent SoC nur 18 Minuten.

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Das bringt uns zum neuen Hyundai Ioniq 6, der das Beste aus beiden Welten kombiniert.

Hyundai Ioniq 6: Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Der Hyundai Ioniq 6 dürfte für viele vor allem deshalb interessant sein, weil man wirklich viel Elektroauto zu einem vergleichsweise moderaten Preis bekommt. Nach Abzug der staatlichen Förderung startet das Basismodell bei gerade einmal 36.722 Euro. Dieses ist mit einer 53-Kilowattstunden-Batterie ausgestattet und leistet 111 Kilowatt (151 PS). Im WLTP-Testzyklus liegt der Verbrauch bei 13,9 Kilowattstunden pro 100 Kilometer und die Reichweite bei 429 Kilometern. In gemächlichen 8,8 Sekunden geht es von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde.

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Mit an Bord sind dafür aber bereits allerlei Extras – etwa Voll-LED-Scheinwerfer und LED-Rückleuchten im Pixel-Design, ein digitales Cockpit sowie ein Navigationssystem (jeweils mit 12,25-Zoll-Display), eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Abstandsregelung und Stopp-Funktion, ein Spurhalteassistent und eine Rückfahrkamera. Viele dieser Features sind bei anderen Herstellern nach wie vor aufpreispflichtige Extras.

Wer etwas schneller unterwegs sein will (7,4 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde) und mehr Reichweite benötigt, greift zur 77,4-Kilowattstunden-Batterie. Dadurch erhöht sich die Leistung auf 168 Kilowatt (229 PS) und die WLTP-Reichweite auf 614 Kilometer. Wer Allradantrieb möchte, bekommt sogar 239 Kilowatt (325 PS). Die WLTP-Reichweite sinkt dann auf 583 Kilometer, dafür sprintet der Ioniq 6 in 5,1 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde.

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Hyundai Ioniq 6 im Test

Das Heck des Hyundai Ioniq 6 polarisiert. (Foto: Frank Feil)

Entscheidet man sich für das aktuelle Top-Modell, steigt der Preis zwar auf knapp 54.000 Euro (nach Abzug der staatlichen Förderung), aber dafür hat der Ioniq 6 dann wirklich alle erdenklichen Extras an Bord: Privacy-Verglasung, wärmedämmende Frontscheibe, Head-up-Display, Matrix-LED-Scheinwerfer, elektrisch einstellbare Sitze, Sitzheizung im Fond, Wärmepumpe und vieles mehr. Wem das immer noch nicht reicht, der bekommt optional eine 360-Grad-Kamera, einen Parkassistenten mit Fernbedienung, Fahrer- und Beifahrersitze mit Belüftung und Relaxfunktion und ein Bose-Soundsystem.

Für Technikbegeisterte bietet Hyundai ähnlich wie beim Genesis GV60 einen digitalen Außenspiegel mit OLED-Display im Innenraum an. Dieser ist allerdings nicht nur optisch sondern auch in der Nutzung sehr gewöhnungsbedürftig. Vor allem das Einschätzen von Abständen fällt anfangs trotz digitaler Hilfslinien schwer. Wir für unseren Teil würden im Alltag auf dieses Extra jedenfalls verzichten.

Hyundai Ioniq 6: Design im Zeichen der Effizienz

Wenn man den Ioniq 6 das erste Mal in der Realität sieht, weiß man sofort, dass der Fokus der Ingenieure vor allem darauf lag, ein möglichst effizientes Elektroauto zu bauen. Das stromlinienförmige Design, die leichte Bootsheck-Struktur und der flügelartige Heckspoiler – alles ist darauf ausgelegt, den Luftwiderstand zu reduzieren. Und das ist Hyundai auch gelungen, denn der Ioniq 6 wartet mit einem Luftwiderstandsbeiwert von nur 0,21 auf.

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Ob einem das daraus resultierende Design gefällt, ist wiederum eine ganze andere Frage. Als wir mit dem Ioniq 6 unterwegs waren, konnten die einen mit dem auffälligen Exterieur – insbesondere mit dem gewöhnungsbedürftigen Heck – gar nichts anfangen. Für andere wiederum war der designverliebte Ioniq 6 Liebe auf den ersten Blick.

Hyundai Ioniq 6 im Test

Hyundai Ioniq 6 im Test

Die digitalen Außenspiegel sind gewöhnungsbedürftig beim Ioniq 6. (Foto: Frank Feil)

Keine zwei Meinungen gibt es indes im Hinblick auf die Effizienz. Wir sind den Ioniq 6 in den zwei Wochen auf unterschiedlichen Strecken gefahren – mal sportlich und mal zurückhaltend. Am Ende pendelte sich der Durchschnittsverbrauch irgendwo um die 17 Kilowattstunden pro 100 Kilometer ein. Fährt man dauerhaft vorausschauend und drückt das Strompedal nur mit Bedacht durch, sind problemlos auch Werte um die 16 Kilowattstunden pro 100 Kilometer realisierbar.

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Damit zählt der Ioniq 6 zu den effizientesten Elektroautos am Markt.

Hyundai Ioniq 6: Dank hoher Ladeleistung perfekt für die Langstrecke

Nun ist es so, dass die meisten Hersteller entweder effiziente Elektroautos bauen, dafür aber Abstriche bei der Ladeleistung machen (Mercedes-Benz EQE). Oder aber man geht bei der Ladeleistung in die Vollen, achtet dafür aber weniger auf die Effizienz (Porsche Taycan).

Der Ioniq 6 jedoch ist nicht nur überaus effizient, sondern verfügt dank 800-Volt-Technologie auch über eine hohe Ladeleistung. Bis zu 240 Kilowatt sind am Schnelllader möglich. Damit lassen sich innerhalb von 18 Minuten gut 380 Kilometer nachladen.

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Auf der Strecke von Stuttgart nach Berlin (630 Kilometer) kommt man somit problemlos mit einer einzigen Ladepause von zehn Minuten aus. Das macht den Ioniq 6 gerade für Vielfahrer, etwa im Außendienst, überaus attraktiv – vor allem in Kombination mit der Relaxfunktion der Vordersitze, die sich komplett umlegen lassen.

Hyundai Ioniq 6: Viel Komfort und Platz im Innenraum

Wenn man das erste Mal im Ioniq 6 Platz nimmt, ist man durchaus überrascht, wie geräumig das Fahrzeuginnere ist. Alles wirkt durchdacht und ästhetisch – und obwohl das Interieur recht minimalistisch gehalten ist, gibt es für die wichtigsten Funktionen noch physische Tasten. Das Infotainmentsystem lässt sich intuitiv bedienen und die Mittelkonsole kann problemlos als Ablage für einen Laptop genutzt werden, falls man in einer Ladepause mal was arbeiten muss.

Dem Zeitgeist entsprechend setzt Hyundai auf Öko-Leder, recycelte PET-Kunststoffe, Teppiche aus recycelten Fischernetzen sowie Materialien auf Zuckerrohr-Basis. So gelingt es den Koreanern, einen Fahrzeuginnenraum zu schaffen, in dem man sich durch und durch wohlfühlt.

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Hyundai Ioniq 6 im Test

Hyundai Ioniq 6 im Test

Im Innenraum gibt sich der Ioniq 6 hochwertig und minimalistisch. Dennoch lassen sich die wichtigsten Funktionen klassisch mit Tasten steuern. (Foto: Frank Feil)

Während der Fahrt gibt sich der Ioniq 6 betont unaufgeregt. Das Fahrwerk ist weder sonderlich sportlich noch sonderlich komfortabel abgestimmt. Das passt zu einem Elektroauto, das mit Beschleunigungswerten zwischen 5,1 und 8,8 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde fast schon als langsam gilt, wenn man bedenkt, dass selbst ein Smart #1 den Sprint auf 100 Kilometer pro Stunde heute in unter vier Sekunden meistert.

Der Ioniq 6 will keine Rekorde brechen, sondern ein vernünftiges, durchdachtes und vor allem effizientes Auto für ein neues Zeitalter sein, das seine Insassen komfortabel und entspannt ans Ziel bringt.

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Hyundai Ioniq 6: Gelungenes Gesamtpaket

Es gibt nur wenige Dinge, die man beim Ioniq 6 kritisieren kann. Beispielsweise den intelligenten Geschwindigkeitsassistenten, der keinerlei Toleranz kennt und bereits ab dem ersten Kilometer pro Stunde über der erlaubten Geschwindigkeit wild lospiept. Er lässt sich zwar deaktivieren, aber nach jedem Neustart ist die Funktion wieder aktiv.

Das Kofferraumvolumen geht mit 405 Litern zwar für eine Limousine mit Stufenheck gerade so in Ordnung, aber aufgrund der vergleichsweise kleinen Öffnung ist das Platzangebot trotzdem sehr moderat. Immerhin gibt es noch einen Frunk mit 40 Litern Stauraum.

Abgesehen davon bekommt man beim Ioniq 6 wirklich viel fürs Geld. Die vollelektrische Limousine ist unglaublich effizient, hat eine nahezu konkurrenzlos hohe Ladeleistung – und verfügt bereits in der Grundausstattung über zahlreiche Extras, die bei den meisten anderen Herstellern aufpreispflichtig sind.

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