Adobe bringt lange angekündigte Photoshop Camera für iOS und Android in die App-Stores

Fotoaktive Social-Media-Enthusiasten dürften sich für die neueste App aus dem Hause Adobe interessieren. Mit Photoshop Camera, die der Bildbearbeitungsspezialist für Android und iOS gleichermaßen zur Verfügung stellt, gesellt sich Adobe zu den diversen Anbietern von Foto-Apps mit Live-Filtern und Effekten.
Photoshop Camera setzt auf Sensei-KI für Live-Filter-Effekte
Photoshop Camera ist eine App, die – wie viele andere – Live-Filter und Effekte auf bestehende Fotos aus eurer Galerie anwenden kann. Ebenso ist es aber möglich, die Effekte bereits vor dem Drücken des Auslösers zu wählen und so durch den Sucher das potenzielle Endergebnis zu sehen. Das kann Instagrammern möglicherweise Zeit sparen. Eventuell hilft es auch bei der Perspektivwahl, wenn der letztendliche Effekt-Filter schon vorab gut beurteilt werden kann.

Photoshop Camera in Aktion. (Bild: Adobe)
Laut Adobe nutzt Photoshop Camera die Haus-KI Sensei, um die Live-Effekte sinnvoll zu platzieren oder die Aufnahmen generell zu verbessern. Anders als es die Werbung suggeriert, werden die Effekte aber nicht automatisch auf Bilder angewendet, etwa im Stile einer intelligenten Automatik. Vielmehr sitzen die Live-Filter und Effekte ganz klassisch in einer Reihe unter dem Auslöser und warten darauf, vom Nutzer angewählt zu werden.
Die Effekt-Filter bezeichnet Adobe dabei als Linsen. Solche Linsen kann im Prinzip jeder entwickeln. Für den Start hat Adobe in einer Kollaboration mit der Künstlerin Billie Eilish einige schräge Effekte entwickelt. Daneben finden sich Effekte mit mehr oder weniger sprechenden Namen wie Porträt, Pop-Art, Spektrum, Essen, Landschaft, Blauer Himmel oder Träumerei, die jeweils in mehreren Varianten kommen. Der Bestand an den sogenannten Linsen soll Woche für Woche größer werden.

Photoshop Camera in Aktion. (Bild: Adobe)
Erste Tests: Der Oho-Effekt bleibt aus, aber brauchbar ist die App allemal
Bei ersten Versuchen konnten wir feststellen, dass die KI tatsächlich gute Ergebnisse bei der Live-Anwendung der mitgelieferten Effekte zeitigen kann. Dabei könnt ihr die jeweiligen Linsen noch feintunen, indem ihr etwa die bestimmenden Parameter wie Belichtung, Schatten, Detailschärfe einzeln nachbessert. Leider bietet Photoshop Camera hier nur eine sehr ungenau arbeitende Skala, die per Wisch über den gesamten Bildschirm gesteuert wird und filigrane Abstufungen kaum zulässt.
So ist die Photoshop Camera schlussendlich eine Effekt-Filter-App unter vielen – besonders für iOS gibt es Dutzende ähnlicher Apps. Für Adobes App spricht, dass sie kostenlos ist und sich im Vergleich mit dem Wettbewerb keine groben Schwächen leistet. Zwar braucht ihr für die Nutzung eine Adobe-ID. Die gibt es aber kostenlos.
App kostenlos, CC-Speicherplatz kann optional gekauft werden
Die Bilder werden in eurer Fotogalerie auf dem Gerät gespeichert. Wenn ihr wollt, könnt ihr per In-App-Kauf 20 Gigabyte Speicherplatz in der Creative Cloud anmieten. Das kostet 1,99 Euro im Monat. Wollt ihr etwa das kostenlose Google Fotos für die Sicherung der Bilder aus Photoshop Camera nutzen, müsst ihr daran denken, den gleichnamigen Ordner in den Einstellungen zu Backup und Sync hinzuzufügen.
Kleiner Wermutstropfen für Android-Nutzer: Die App läuft nicht mit allen Smartphones. Deshalb kann es sein, dass ihr sie im Play-Store von euren Geräten aus nicht findet. Den Dienst verweigern aus unserem Testfundus etwa die Xiaomi-Devices und die Pixels von Google. Oneplus-Smartphones hingegen finden die App.