Am Mittwoch hat der US-amerikanische Software-Hersteller Adobe die lang erwartete M1-Version seines Pixelbearbeitungsprogramms Photoshop zum Download freigegeben. Trotz der Tatsache, dass die Version für Apples neue ARM-Prozessoren noch nicht alle Features aufbieten kann, stellt Adobe seinen Nutzern Photoshop bereits zur Verfügung.
M1-Photoshop deutlich schneller
Das liegt laut Hersteller daran, dass die native Umsetzung für Apples SoC (System-on-a-Chip) so deutliche Leistungsverbesserungen zeigt, dass Adobe nach eigenen Angaben „die Veröffentlichung nicht weiter zurückhalten“ wollte. Tatsächlich zeigen Adobes Messungen teils drastische Performance-Gewinne.
Funktionen wie das Öffnen und Speichern von Dateien, der Einsatz von Filtern oder Features wie Content Aware Fill und Objektauswahl, die eine hohe Rechenleistung erfordern, sollen im Durchschnitt anderthalbmal schneller laufen als bei vergleichbar konfigurierten Systemen der Vorgängergeneration.
Auch bei weiteren Alltagsfunktionen kann der Hersteller ordentliche Leistungssteigerungen im Vergleich zur Verwendung unter dem Emulator Rosetta 2 bestätigen:
- Objektauswahl: Lasso – 21 Prozent schneller
- Objektauswahl: Marquee – 27 Prozent schneller
- Select Subject – 31 Prozent schneller
- Content Aware Fill – 40 Prozent schneller
- Select Sky – 62 Prozent schneller
- Sky Replacement – 66 Prozent schneller
M1-Photoshop: Das läuft noch nicht oder nicht richtig
Erst kürzlich veröffentlichte Features wie „Invite to Edit“ oder „Preset Syncing“ laufen noch nicht in der nativen Version. Auf seinen Hilfe-Seiten listet der Hersteller weitere Funktionen, die noch nicht funktionieren oder Probleme bereiten und bietet verschiedene Workarounds an.
Die wesentlichen Einschränkungen dürften dabei wohl der nicht immer erfolgreiche SVG-Export, die nicht vorhandene Interoperabilität zwischen Adobe-Apps in Mischnutzung (nativ und Rosetta 2) und die zwar funktionalen, aber nicht optimierten 3D-Features sein.
Hier verspricht Adobe eine schnelle Nachlieferung. Wer unbedingt mit den nicht enthaltenen oder Probleme bereitenden Features arbeiten muss, kann dafür Photoshop unter Rosetta 2 nutzen. Gleiches gilt für Verwender mehrerer Apps innerhalb eines Workflows. Die sollten tendenziell alle Apps unter Rosetta 2 nutzen.
Auch an der Rosetta-Kompatibilität arbeitet der Hersteller noch. Das betrifft aber eher Details, wie nicht immer einwandfrei arbeitende Auswahlwerkzeuge oder sichtbare Artefakte bei der Filternutzung.
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